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Großauftrag geht verloren

Ehlebracht fehlen fünf Millionen

Von Edgar Fels
Enger (WB). Die Ehlebracht AG (Enger) hat mit ihren Geschäftsbereichen Möbelfunktionstechnik (Beleuchtungssysteme) und Kunststofftechnik (Teile für die Haushaltsgeräte-Industrie) 2004 so gut verdient wie seit Jahren nicht. Indes hält sich die Freude in Grenzen. Bereits in diesem Jahr wird der Verlust eines Großauftrages das Ergebnis belasten.

»Wir haben uns 2004 in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet«, teilte Vorstand Hans-Jürgen Holz gestern mit. Ehlebracht habe ein Rekordergebnis erreicht. Der Umsatz der Unternehmensgruppe stieg um 2,1 Prozent auf 58,2 (Vorjahr: 57,0) Millionen Euro. Der Jahresüberschuss erreichte 2,9 (2,0) Millionen Euro.
Besonders gut lief das Auslandsgeschäft. Während die Umsätze im Inland mit 41,2 (41,3) Millionen Euro nahezu unverändert blieben, legte das Exportgeschäft 8,3 Prozent auf 17 Millionen Euro zu. Unterschiedlich haben sich die beiden Geschäftsbereiche entwickelt. Der Bereich Kunststoff-Technik erhöhte seine Umsatzerlöse um 6,5 Prozent auf 31,1 Millionen Euro. Dagegen verfehlte der Geschäftsbereich Möbelfunktions-Technik mit 26,8 (27,2) Millionen die Vorjahresmarke knapp.
Für das laufende Geschäftsjahr geht Ehlebracht nur noch von einem Überschuss von 2,0 Millionen Euro aus. Hauptgrund: Ehlebracht verliert Mitte des Jahres am Produktionsstandort in Berlin einen Hauptauftraggeber. Es handele sich um einen deutschen Elektrohaushaltsgeräte-Hersteller, der mit seiner Produktion nach Polen abwandere, sagte Finanzvorstand Bernd Brinkmann, ohne aber Namen nennen zu wollen. Ersatzaufträge lägen noch nicht vor. Brinkmann bezifferte den absehbaren Umsatzverlust für 2005 auf fünf Millionen Euro. »Wichtig ist, dass wir in einem schwierigen Umfeld weiterhin schwarze Zahlen schreiben werden«, betonte er.
Die Ehlebracht-Unternehmensgruppe beschäftigte 380 (Vorjahr 400) Mitarbeiter, davon 200 in Enger, 60 in Berlin sowie 120 im Werk in der Slowakei. Darüber hinaus ist Ehlebracht seit dem vergangenen Jahr mit einem Partner auch in China vertreten. An dem Gemeinschaftsunternehmen Elektra VEM hält Ehlebracht 70 Prozent. Brinkmann zufolge werde der Standort in Shenzhen »vorsichtig« ausgebaut. »Wir können bestehende, inländische Kunden sowie neue Kunden im Ausland kostengünstig bedienen.«

Artikel vom 12.04.2005