12.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Bayern träumen von einer
magischen Fußball-Nacht

Champions League: Das große Jubiläumsspiel gegen den FC Chelsea

München (dpa). Ausgerechnet das 100. Champions-League-Spiel des FC Bayern München soll nicht das letzte im Münchner Olympiastadion sein, sondern zu einer magischen Fußball-Nacht werden.
Mit dem Sturm Roy Makaay/Claudio Pizarro und der Unterstützung von 59 000 Zuschauern will der Bundesliga-Spitzenreiter heute (20.45 Uhr/Sat.1 und Premiere) das Unmögliche schaffen und gegen den FC Chelsea nach der 2:4-Hinspielpleite erstmals seit dem Champions-League-Triumph 2001 ins Halbfinale einziehen.
303 Europapokalspiele haben die Bayern in den vergangenen 43 Jahren bestritten, aber nur einmal konnten sie einen Zwei-Tore- Rückstand aufholen: Am 7. Dezember 1988 gelang das »Wunder von Mailand«, als Klaus Augenthaler und Co. bei Inter mit 3:1 gewannen und damit die 0:2-Hinspielniederlage wettmachten. Doch diese Statistik schreckt die Bayern nicht. »Wir sind dazu in der Lage, zu Hause drei, vier Tore zu machen. Das haben wir schon gegen Arsenal und Ajax bewiesen. Wir werden alles versuchen«, versprach Michael Ballack.
Auch Kapitän Oliver Kahn versprühte Optimismus: »Allein der Name FC Bayern steht für viele große Europapokal-Nächte. Wir haben im Olympiastadion viele große Spiele gemacht. Wir müssen nichts überstürzen, sondern nur ein Tor pro Halbzeit schießen.« Ein 2:0 würde reichen, ebenso ein 3:1. Manager Uli Hoeneß bezog die Fans in die Planung ein: »Wenn die Zuschauer mitmachen und die Spieler über ihre Leistungsgrenze gehen, haben wir eine Chance.«
Die Hoffnung hat drei Namen, die beim Hinspiel schmerzlich vermisst wurden: Makaay, Pizarro und Demichelis. »Alle drei sind wieder dabei. Damit haben wir wieder unsere erfolgreiche Stammformation der letzten Wochen«, sagte Trainer Felix Magath. Pizarro will nur zehn Tage nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel ein Blitz-Comeback wagen und zusammen mit Makaay für Tore sorgen. »Da wir Tore erzielen müssen, ist es gut, dass beide dabei sind«, frohlockte Kahn. Zehn der 17 Bayern-Treffer in der Champions League gehen auf das Konto von Makaay (7) und Pizarro (3). Demichelis soll nach dem Abwehr-Chaos in London dafür sorgen, dass Mittelfeldstar Frank Lampard nicht erneut Narrenfreiheit besitzt.
Die Marschroute der Bayern ist klar: »Wir liegen 0:2 hinten und können nicht groß taktieren. Wir müssen das Spiel machen und Tore schießen«, sagte der Trainer, der Aber ein kopfloser Sturmlauf wäre das falsche Konzept. »Wir brauchen das Spiel nicht in den ersten 20 Minuten zu gewinnen, aber wir müssen das erste Tor machen«, meinte Magath: Ein 0:1-Rückstand dagegen wäre fatal. Auch Makaay empfiehlt, »nicht blind anzugreifen«, weil Chelsea perfekt kontert.

Trainer-Tipp
»Ein besserer Tag als im Hinspiel sollte genügen, um gegen Chelsea mit zwei Toren Unterschied zu gewinnen - aber nicht 6:4, sondern 2:0 oder 3:1.«
Bayern-Trainer Felix Magath

Artikel vom 12.04.2005