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Wagnis hat sich gelohnt

Von Kleinsorgen holt »Großen Preis der Sparkasse Bielefeld«

Bielefeld (WB). Der große Sieger beim Comeback des Brackweder Radrennens heißt Christoph von Kleinsorgen. Der Profi vom Team Lamonta hatte nach 81 Kilometern die größten Reserven und setzte sich im Alleingang gegen seine Kontrahenten durch. Die Organisatoren vom veranstaltenden R.V. Teutoburg Brackwede zogen am Ende des langen Renntages ein positives Fazit (wir berichteten bereits gestern kurz).

Zu Beginn des Tages deutete vieles darauf hin, dass die erneute Austragung des Brackweder Traditionsrennens unter keinem günstigen Wetterstern stehen würde. Regen und Wind machten den 1,8 Kilometer langen Rundkurs über Stadtring, Cheruskerstraße, Gaswerkstraße, Westfalenstraße noch schwerer, als er sich ohnehin schon mit der langen Steigung hinauf zur Zielgeraden darstellte.
So entwickelte sich das Rennen der U 15 auch zu einem Ausscheidungsfahren. Im Massenspurt erwischte Zugvogel-Fahrer Daniel Klemme das »richtige« Hinterrad und belegte hinter dem Sieger Liß aus Unna den zweiten Platz.
Das Rennen der U 17 erlebte bei nachlassendem Regen des souveränsten Sieger des Renntages: Dimitri Schapkun aus Holzminden überrundete alleine das gesamte Feld und setzte sich auf der letzten Runde abermals alleine ab. Daniel Pankoke vom RC Zugvogel erreichte im Spurt des Hauptfeldes Platz drei. Im Rennen der U 19 löste sich zur Hälfte des Rennens eine elfköpfige Spitzengruppe, die allerdings in den letzten drei Runden völlig auseinander fiel. Den Sieg sicherte sich hier der Hannoveraner Herbst. Auf Platz neun landete Dennis Klemme (RC Zugvogel). Damit konnte der Bielefelder Verein in allen Nachwuchsklassen einen Fahrer in die Preise bringen; ein schöner Erfolg vor heimischem Publikum.
Das Seniorenrennen wurde bei mittlerweile fast abgetrockneter Rennstrecke von vier Fahrern aus Bramsche und Wernigerode bestimmt, die sich vom Feld lösen konnten. Am Ende hatte Ullrich Brockhoff aus Bramsche vor den Brüdern Grünig aus Wernigerode und Rohde (Bramsche) die schnellsten Beine.
Das Hauptrennen wurde dann bei Sonnenschein von Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz und Holger Will von der Sparkasse Bielefeld auf die Reise geschickt. Nach zahlreichen Nachmeldungen boten 140 Amateure ein eindruckvolles Bild auf dem perfekt abgesperrten Rundkurs und ließen auf dem Stadtring vor mittlerweile rund 600 Zuschauern wieder echte Rennatmosphäre in Brackwede aufkommen. Schon bald zeigte sich, dass der neue Rundkurs des R.V. Teutoburg Brackwede höchste Anforderungen an die Fahrer stellte. Lang aufgereiht wurden die ersten Runden absolviert, bevor eine sechsköpfige Spitzengruppe mit den Niederländern Timmer und Asbroek, dem Gütersloher Breulmann, dem Hannoveraner Karrasch sowie den nachgemeldeten Lamonta-Profis von Kleinsorgen und Glasner sich auf den Weg machte. Das Heinz-von-Heiden-Team von Karrasch bremste das Feld, sodass der Vorsprung schnell auf 40 Sekunden angewachsen war. Ausgerechnet der Hannoveraner selbst konnte allerdings dem Tempo der Ausreißer bald nicht mehr folgen, so dass nun das Heinz-von-Heiden-Team gezwungen war, dem Vorsprung hinterher zu jagen, den sie zuvor initiiert hatten.
Die fünf verbliebenen Ausreißer konnten sich aber der Tempoarbeit im Feld erwehren. Zehn Runden von Schluss stand fest, dass der Sieger aus der Gruppe kommen würde. Was sich nun abspielte war Radsport vom Feinsten. Das Quintett zerlegte sich durch unablässige Attacken selbst, sodass vier Runden vor dem Ende alle Ausreißer alleine im Abstand von jeweils knapp 100 Metern die letzten Kilometer in Angriff nahmen. Die Profis vom letztjährig weltbesten GS3-Team Lamonta Christoph von Kleinsorgen und Björn Glasner, der Sieger der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt 2004, hatten zum Schluss das größte Stehvermögen und feierten einen großartigen Doppelsieg. Auf Rang drei und vier kamen die Niederländer Timmer und Asbroek vor Breulmann aus Gütersloh. Den Spurt des Hauptfeldes, in dem auf die Teutoburger Schwarzer und Ortmeyer fuhren, gewann Hermann Sinnigen vom SWB-Team.
Die Hauptorganisatoren Stefan Gernemann und Karl Mönch vom Ausrichter RV Teutoburg Brackwede konnten am Ende eines langen Renntages ein positives Fazit ziehen. Das Wagnis, aus der Senne mit dem Radrennen nach Brackwede umzuziehen, hatte sich gelohnt.

Artikel vom 12.04.2005