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Edel-Pop rund um das schönste Thema der Welt

Marshall & Alexander begeisterten im Ringlokschuppen

Von Larissa Kölling
Bielefeld (WB). Marshall & Alexander, das sind zwei Männer mit zwei großen Stimmen, die ganz ohne Discolicht und Pop-Spektakel auskommen. Im ausverkauften Ringlokschuppen verzauberten sie das überwiegend weibliche Publikum in zweieinhalb unterhaltsamen Stunden mit gefühlvollem Edel-Pop rund um das Thema »Liebe«.

Jay Alexander und Marc Marshall - nicht nur zwei Stimmen, sondern vor allem auch zwei Persönlichkeiten, die sich ausgesprochen gut ergänzen. Mit ihrer aktuellen CD »Lovers forever« präsentieren die beiden Sänger zum ersten Mal ein Konzeptalbum, das sich ausschließlich mit dem Thema »Liebe« beschäftigt. Sprachlich gewandt besingen die smarten Herren in englischer, deutscher, französischer, spanischer und italienischer Sprache das schönste Thema der Welt. Unterstützung erhalten sie dabei von sechs Musikern - unter denen der junge Saxophonist durch sein Können ganz besonders hervortritt.
Emotional Pop ist die selbst ernannte Bezeichnung für einen Stil irgendwo zwischen Klassik, Jazz und Pop. Die Harmonie ihrer Stimmen und die Empfindungen ihres Publikums sind den beiden besonders wichtig. Klassische Stücke werden leicht verpopt und moderne Lieder erhalten etwas Patina.
Dabei ist Jay Alexander mit seiner feinen, leichten Stimme der ruhigere Typ und Marc Marshall, Sohn von Tony Marshall, mit seiner männlich vollen Stimme übernimmt die Rolle des Entertainers. Seit 1989 sind die Vollblutkünstler, die sie sich an der Musikhochschule in Karlsruhe kennen gelernt haben, bereits erfolgreich. Besonders die Liveauftritte begeistern ihre zahlreichen Fans. Auch in Bielefeld konnten Marshall & Alexander von der ersten Minute an voll überzeugen.
150 Minuten lang - die Künstler brauchten noch nicht einmal eine Pause zum Nase pudern - faszinierten sie mit Duetten sowie Solostücken und sorgten mit erheiternden Einlagen für eine lockere Atmosphäre. Da Marshall seinem Bühnenpartner jeden Wunsch von den Augen abliest, verkleidete er sich als Frau mit dunkler Langhaarperücke und rotem Glitzerfummel. Denn Alexander wollte gerne einmal mit einer weiblichen Sängerin auftreten. Auch sparten beide nicht mit rhythmischen Tanzeinlagen, die bei dem kräftigen Marshall sogar zum Bersten des Hosenbodens führten.
Nicht nur aus diesem Grund sondern vor allem wegen der hand- beziehungsweise mundgemachten professionellen Sangeskunst wird den Ostwestfalen dieser Konzertabend noch lange in positiver Erinnerung bleiben.

Artikel vom 12.04.2005