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18 Verletzte: Übung wurde zum Ernstfall

Hauptbahnhof in Hagen nach Brand geräumt

Hagen (dpa). Eine Anschlag-Übung im Hagener Hauptbahnhof ist in der Nacht zum Samstag zum Ernstfall geworden.

18 Menschen wurden bei dem simulierten Sprengstoffanschlag auf einen Personenzug verletzt, als ein Waggon in Brand geriet. Der Zug mit mehr als 115 geschminkten Verletzten-Darstellern war 100 Meter vom Bahnsteig entfernt, als das geplante Szenario ausuferte. Wie vorgesehen gingen zwei präparierte Kracher in einem der mit Verletzten-Darstellern besetzten Waggons hoch, allerdings mit viel zu großer Wucht.
»Von weitem waren zwei Detonationen mit sehr großen Stichflammen zu sehen«, sagte ein Sprecher des Bundesgrenzschutzes (BGS). Gepäck und Waggonverkleidungen gingen in Flammen auf. Als der Zug einfuhr wurden Türen aufgerissen und Scheiben eingeschlagen. Zum größten Teil brachten sich die Zuginsassen selbst in Sicherheit. Weil einige der Laiendarsteller immer noch an eine Übung glaubten, mussten sie von Rettungskräften aus dem Zug geborgen werden.
Glücklicherweise seien die Pyrokracher im Türbereich angebracht gewesen, weit entfernt von den Beteiligten. Deshalb sei niemand direkt durch die Detonation verletzt worden, sagte BGS- Sprecher Kilian. Die Kracher seien von Entschärfungsspezialisten der Polizei vorbereitet worden.
Der gesamte Hagener Hauptbahnhof musste geräumt werden, da dichter Rauch das Gelände und die Zugänge durchzog. Die Retter hätten die Gefahr schnell erkannt und eingegriffen, sagte BGS-Sprecher Klaus-Peter Kilian, der das Unglück vor Ort mitverfolgt hatte. Innerhalb von 20 Minuten sei auch der Brand gelöscht gewesen. Im Einsatz waren mehr als 600 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, BGS und Hilfsorganisationen.

Artikel vom 11.04.2005