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Eine ART von Naturlehrpfad

Baumskulpturen sind erst im Museum, dann draußen im Wald zu sehen

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Zwölf von 25 Entwürfen wurden ausgewählt. »Die, die sich realisieren ließen,« sagt Dr. Isolde Wrazidlo, Leiterin der Naturkundemuseums »namu«, »gelungen sind sie nämlich alle.«

Die Entwürfe, das sind Baumskulpturen, die von Ende April an im Waldstück zwischen Botanischem Garten und Tierpark Olderdissen drei Jahre lang eine »ART Naturlehrpfad« bilden.
34 Schülerinnen und Schüler des Kunstkurses der Stufe 11 des Gymnasiums am Waldhof haben die Baumskulptur-Entwürfe »Natürlich Kunst« mit Lehrerin Christiane Neumann-Tacke erarbeitet (das WB berichtete). Im Mittelpunkt stand stets die Beziehung von Mensch und Natur; »Natürlich Kunst« ist Teil des so genannten »crossroads«-Projektes der Arbeitsstelle Weltbilder in Münster mit Themen, die Schnittpunkte zwischen Umwelt und Entwicklung markieren.
Alle 25 Modelle sind bis zum 24. April im Museum »namu« zu sehen. Mit Unterstützung von Dieter Silling sollen aus zwölf der Modelle mit Titeln wie »Waldzimmer«, »Bauminternet«, »Verbundenheit« oder »Der reparierte Baum« real umgesetzt werden - mit Bäumen, die im Wald stehen und die vorher sorgfältig ausgewählt wurden. Die Schüler haben sich bereit erklärt, »ihre« Bäume samt Installationen in den nächsten drei Jahren zu betreuen und anschließend Materialien wie Stoff, Spiegel, Holzrahmen, Ritterschilde wieder abzubauen.
Der »namu«-Förderverein unterstützt das Projekt. Vorsitzender Dr. Godehard Franzen hält es für wichtig, dass das »namu« nach draußen im wahrsten Wortsinn geht: »In die Natur selbst - dort gibt es wirklich Raum für Präsentationen.« Ihm gefällt, dass sich gerade die Altersgruppe der 17- und 18-Jährigen sich mit dem Umwelt-Thema beschäftigt und ihnen der Weg dorthin »über die Kunst erleichtert« worden sei.
Über Nordrhein-Westfalen verteilt entstehen seit Beginn 2004 Kunstwerke, die jeweils besondere Aspekte des Verhältnisses von Umwelt und Entwicklung verdeutlichen und zu einem achtsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen anregen soll. So gibt es Färber-Gärten in Wuppertal, »Sandgeflüster« in Garzweiler oder »Zukunft verkaufen« in Münster.

Artikel vom 09.04.2005