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Zwei Tor-Geschenke für die Pfälzer

Arminias Heimniederlage Nummer 5: Lautern punktet im Duell der UI-Cup-Kandidaten

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Vier Punkte wollte DSC-Trainer Uwe Rapolder aus den zwei Heimspielen gegen Leverkusen und Kaiserslautern holen. Drei sind es nur geworden - und das anvisierte Ziel UI-Cup dürfte jetzt schon fast zu weit weg sein. 0:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern, der Mitkonkurrent um die europäische Chance nahm den »Dreier« verdient mit.

»Wir hatten uns vorgenommen, im Hinblick auf unser Ziel an Lautern vorbei zu ziehen. Aber in der ersten Halbzeit ist erstaunlich wenig zusammengelaufen. Vielleicht steckte uns auch das Trainingslager noch in den Knochen«, mutmaßte Markus Schuler.
Schon nach nur 120 Sekunden musste Kapitän und Torwart Mathias Hain blitzschnell reagieren, als Altintop völlig freistehend zum Kopfball kam. In der 6. Minute war es dann soweit. Ein Doppelfehler leitete die Pfälzer Führung ein. Schuler verlor das Duell an der Seitenlinie gegen Altintop, Abwehrchef Petr Gabriel jagte dem FCK-Angreifer zwar den Ball ab - servierte ihn aber genau Jancker vor die Füße. Und der bedankte sich mit dem 1:0. Gabriel: »Heute hat gar nichts geklappt. Aber solche dummen Zufälle passieren im Fußball.«
Die Arminen wirkten durch diesen frühen Rückstand verunsichert. Ein Beleg: Der zweite Treffer für die Gäste, der wieder ein Geschenk war. Einen Einwurf von Engelhardt verlängerte Borges (24.) mit dem Kopf genau zu Halil Altintop, der die Gelegenheit zur frühen Entscheidung nutzte.
Auf der FCK-Bank jubelte das neue Gespann: Trainer Moser und sein Assistent Marschall feierten. Das war schon der erhoffte »Dreier« zum Einstand. Erst nach einer halben Stunde kamen die Bielefelder etwas besser ins Spiel. Vor allem Skela, in der kommenden Saison ja beim FCK, bemühte sich gegen den designierten Arbeitgeber: Ein Freistoß, ein Schuss aus 18 Metern, aber FCK-Keeper Ernst war nicht zu schlagen.
Vergeblich reklamierten die Bielefelder in der 37. Minute auf Elfmeter. Aber der robuste Einsatz von Mettomo gegen Dalovic war absolut nicht strafstoßreif, Schiedsrichter Weiner lag richtig.
In der Kabine sprach Arminias Trainer Rapolder klare Worte, aber eine klare Linie war im Spiel seiner Mannschaft dann auch im zweiten Abschnitt nicht zu erkennen. Die Lauterer kontrollierten die Partie, verwalteten die Führung und ließen nur wenige Möglichkeiten für die Bielefelder zu. Kopfballchancen hatten Borges und Dalovic, aber mit Köpfchen kickte der DSC anschließend nicht. Es wurde auch nicht schwungvoller, besser und torgefährlicher, als Rapolder gleich drei neue Offensivspieler brachte.
Duro für den schwachen Pinto, Boakye für Dalovic und Leon, der für Rauw kam, konnten keine neuen Akzente mehr setzen. Allerdings: Etwas Pech war auch im Spiel. So wie in der 48. Minute, als ein Kopfball von Borges an die Latte flog. Da war die Lauterer Abwehr für ein paar Sekunden nicht richtig sortiert. Dafür ließ sie Torjäger Delron Buckley an diesem Tag keine Chance.
Die beste Bielefelder Möglichkeit nach dem sehenswertesten Angriff bot sich Isaac Boakye in der 81. Minute auf Vorarbeit von Skela. Doch Ernst war wieder auf dem Posten und verhinderte den Anschlusstreffer, der sicher für eine brisante Schlussphase gesorgt hätte. So aber brachten die Lauterer den verdienten 2:0-Vorsprung über die Zeit und in den letzten Minuten noch Selim Teber, der im Hinspiel die Partie gedreht hatte. Das war diesmal nicht mehr nötig. Als Teber kam, war für den FCK längst alles gelaufen. Und für Arminia leider auch.

Artikel vom 11.04.2005