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Häkkinen bremst schon

Tourenwagen Masters: Sonntag Auftakt in Hockenheim

Hockenheim (dpa). Die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) ist vor der sechsten Saison seit ihrem Comeback 2000 so attraktiv wie nie. Dennoch fällt auf den Auftakt am Sonntag (14.00 Uhr/ARD) in Hockenheim ein Schatten.

Die Pleite des britischen Automobilherstellers MG Rover könnte sich auf die DTM auswirken. Das zahlungsunfähige Traditionsunternehmen wollte in dieser Saison in die populäre Tourenwagen-Serie einsteigen. Aber selbst in Großbritannien weiß niemand, ob und wie es mit MG Rover weitergeht.
Noch Ende Februar war MG stolz als vierten Hersteller neben Audi, Mercedes und Opel in der DTM begrüßt worden. MG-Motorsportchef David Sharples teilte bei der offiziellen DTM-Präsentation in der vergangenen Woche in Hamburg mit, voraussichtlich beim dritten Rennen im belgischen Spa erstmals mit zwei Autos vertreten zu sein.
Das MG-Aus-wäre ein Rückschlag für die DTM. Denn auch Opel hat angekündigt, wegen wirtschaftlicher Probleme nach dieser Saison auszusteigen. So stehen für 2006 bisher nur Audi und Mercedes als Hersteller fest. »Opel hat noch eine Chance. Dazu müssen sie aber Erfolg haben«, glaubt DTM-Chef Werner Aufrecht.
Trotz der schlechten Nachrichten aus Großbritannien hat die DTM an Attraktivität gewonnen. Mit neuen Regeln wollen die DTM- Organisatoren die Rennen spannender machen und Seriensieger verhindern. Neue Stars wie der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen sollen noch mehr Publikum anlocken, neue Rennstrecken wie in Spa, Avignon und Istanbul die »Europäisierung« (Aufrecht) voranbringen. In sechs Ländern finden die elf Rennen statt. Das Konzept scheint aufzugehen: Über 50 000 Tickets wurden für das Rennen auf dem Hockenheimring bereits im Vorverkauf abgesetzt.
Viele Fans kommen wegen der neuen DTM-Attraktion Häkkinen. Der 36 Jahre alte Finne hat den vierjährigen Vorruhestand nach seinem Formel-1-Ausstieg beendet und startet wieder für Mercedes. Der schnelle Finne bremst aber zu hohe Erwartungen schon ab: »Ich bin doch nicht so blöde und sage: Ich bin zweimaliger Formel-1- Weltmeister, ich marschiere da jetzt rein und räume alles ab.« Am Sonntag werden zwanzig Fahrer aus zehn Nationen auf dem Traditionskurs an den Start gehen.

Artikel vom 16.04.2005