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Mehr Hermannslauf
für das gleiche Geld

7115 Aktive starten am 24. April Richtung Sparrenburg

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Tradition, Kult, Klassiker -Êall diese Bezeichnungen hat sich der Hermannslauf von Detmold nach Bielefeld in seinen bislang 33 Auflagen völlig zu Recht verdient. Am Sonntag, 24. April (Start: 11 Uhr), wird der Landschaftslauf zwischen dem Hermannsdenkmal und der Sparrenburg sogar zum Kirmeslauf.

7115 laufwillige Frauen und Männer stehen bereits auf der Liste des veranstaltenden TSVE 1890 Bielefeld. Sie alle haben sich rechtzeitig angemeldet, um beim nach wie vor größten Laufspektakel der Region - Êobwohl der Paderborner Osterlauf dank zweier Bambiniläufe inzwischen mehr Aktiven aufweisen kann - Êdie Schuhe zu schnüren.
Denn der Reiz des resoluten Rauf und Runters im Teutoburger Wald ist ungebrochen. Schon seit Anfang März werden keine Anmeldungen mehr entgegengenommen. »Wir wollen unsere Grenze strikt einhalten, weil wir wissen, dass das auch von Läufern verlangt wird. Schließlich ist es auf der Strecke und natürlich an Start und Ziel ziemlich eng«, sagte gestern Günter Entgelmeier, der TSVE-Vorsitzende.
Dennoch werden alle Beteiligten dieses Mal mehr von der Strecke haben -Êsie ist nämlich 500 Meter länger, weil in Oerlinghausen eine zusätzliche Schleife gedreht wird. Dieses geschieht auch auf Wunsch der örtlichen Kaufmannschaft, die dem Lauf neben der Kirmes auch einen (Einkaufs)-Tag der offenen Tür spendiert hat.
Dass exakt jene Extrameter zahlreichen Freizeitsportlern auf nunmehr 31,1 Kilometern den Weg zu neuen persönlichen Bestzeit versperren, lässt Entgelmeier kalt: »Der Hermannslauf war früher auch schon mal 32, 31 oder 30 Kilometer lang: Es ist eben keine abgemessene Stadionrunde. Unser Lauf lebt von der Schönheit und der Härte der Strecke.«
Insofern ist der Weg nicht nur 500 Meter länger, sondern auch 500 Meter reizvoller -Êund das zum gleichen Preis. Die TSVE-Organisatoren sind stolz darauf, die Startgebühr auf 25 Euro gehalten zu haben. Dennoch kündigte Entgelmeier an, dass dieses in Zukunft nicht so bleiben werde: »Im nächsten oder übernächsten Jahr ist mit einer Erhöhung zu rechnen.«
Sportlich sind die Gewinner von 2004 auch die Favoriten für 2005: Marcus Biehl (SV Brackwede) und Iris Reuter (SCC Hanau-Rodenbach) werden wieder vorn erwartet. Konkurrenzlos sind sie aber nicht: Mit Jörg Strothmann (Solbad Ravensberg) will der Vorjahresdritte erneut auf das Treppchen laufen. Hinzu kommt mit Klaus Eckstein (LC Nordhorn) ein ebenso ehrgeiziger Triathlet wie Marathonläufer (Bestzeit: 2:28 Stunden).
Bei den Frauen wagt Heike Mohn ihr Comeback. Die dreimalige Hermannslaufsiegerin kehrt nach einer Babypause zu ihrem Lieblingslauf zurück. Neben den Sportlern sind dieses Mal zwei größere Organisationen am Start: Amnesty International lässt »für die Menschenrechte« laufen, der Lions-Club macht den Hermann zum »Spendenlauf«. Günter Entgelmeier öffnete gern die Tür zum Lauf: »Wir glauben, dass es sich um anerkannte und förderungswürdige Partner handelt.«

Artikel vom 13.04.2005