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Menschen in
unserer Stadt
Svetlana Kovalevskaya
Studentin

Bielefeld ist für Svetlana Kovalevskaya längst so etwas wie eine zweite Heimat geworden. Seit zwei Jahren studiert die junge Frau aus der russischen Partnerstadt Nowgorod an der Bielefelder Uni Pädagogik. Spätestens 2008 will sie ihr Diplom in der Tasche haben. Doch Bielefeld kannte sie schon aus ihrer Zeit als Au-pair-Mädchen, als das sie 1996 bereits schon einmal für ein Jahr an den Teutoburger Wald gekommen war.
»Ich kann mir auch vorstellen, nach dem Studium in Deutschland zu bleiben«, sagt Svetlana, wohlwissend, dass das als russische Staatsbürgerin nicht ganz so einfach ist. Aber mit ihren Sprachkenntnissen könne sie heimischen Unternehmen dabei helfen, neue Märkte in Osteuropa zu erschließen.
Sollte es mit einer Beschäftigung in Deutschland nicht klappen, möchte sie in ihrer russischen Heimat in einem Unternehmen tätig sein. »Umgekehrt gilt schließlich das gleiche: Deutschland ist auch für russische Firmen ein interessanter Markt.«
Svetlana Kovalevskaya schätzt an der Uni Bielefeld die Selbstständigkeit, die von den Studierenden erwartet wird. »Bei uns in Russland ist alles strenger organisiert.« Dort sei ein Studium verschulter. Auch in Nowgorod hat die gerade 26 Jahre alt gewordene Studentin bereits ein Pädagogik-Diplom erworben, kann deshalb beide Hochschulsysteme miteinander vergleichen.
Zurzeit absolviert Svetlana Kovalevskaya ein Praktikum im Büro für Städtepartnerschaften des Rathauses, lernt die Abläufe in einem großen Verwaltungsapparat kennen. Geplant ist, dass sie als pädagogische Mitarbeiterin in den Sommerferien eine Bielefelder Jugendgruppe nach Rzeszow, in Bielefelds polnische Partnerstadt, begleitet.
»Eine spannende Aufgabe«, findet die Studentin, die in Bielefeld eine Menge Leute aus ihrer russischen Heimat getroffen hat. »Kontakt findet man schnell.« Und weil sie nicht weit von der Innenstadt entfernt bei einer deutschen Familie wohnt, hat sie es nicht weit ins Kino oder in die Kneipe, selbst wenn dafür neben Studium und Praktikum nicht ganz so viel Zeit bleibt. Auch zum Reisen nicht. Aber Berlin, Hamburg, Köln und Paris hat sie schon kennen gelernt. Michael Schläger

Artikel vom 11.04.2005