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Das alte Lied: Wieder geführt
und doch unglücklich verloren

Abstieg der DSC-Amateure rückt nach 2:3 gegen Paderborn immer näher

Von Werner Jöstingmeyer
Herford (WB). Die Gäste sind seit Samstag wieder Spitzenreiter. Die Gastgeber zittern als Drittletzter mehr denn je um den Klassenerhalt in der Regionalliga. Einen Unterschied in Sachen Spielkultur sahen die 736 Zuschauer im Herforder Jahnstadion allerdings im Ostwestfalenderby zwischen Arminias Amateure und dem SC Paderborn kaum. Lediglich die größere Routine gab den Ausschlag für den 3:2-Erfolg der Elf des Bulgaren Pavel Dotchev.

»Wir wollten das Spiel gewinnen, aber durch eine positive Aggressivität und gutes Pressing hat uns Arminia den Sieg sehr schwer gemacht«, lobte Paderborns Trainer den engagierten Gegner und gab zu: »Es gibt Spiele, wo man nicht gut spielt, aber trotzdem gewinnt.«







Das Bielefelder Trainergespann Igor Lazic und Michael Piwowarski hatten ihre Mannschaft sehr gut eingestellt. »Das war das beste Heimspiel in dieser Saison«, lobte auch Vorstandsmitglied Al-brecht Lämmchen das Engagement der jungen Arminen und sah sich in der Aussage des Staffelleiters Heinz-Leopold Schneider bestätigt: »Ich war angenehm überrascht, wie gut Bielefeld mitgespielt hat.« Allerdings erkannte der DFB-Funktionär auch den gravierenden Unterschied: »Dieser Alexander Löbe ist schon ein abgezockter Bursche.«
Genau vor diesem großgewachsenen 32-jährgen Paderborner Kapitän hatte Igor Lazic sein Team gewarnt und in erster Linie Christian Mehr beauftragt:. »Den darfst du nicht alleine lassen.« Wie schon so oft in dieser Saison ging Ar-minia zunächst mit 1:0 in Führung. U 19-Junior Engin Yildiz, zum ersten Mal in der DSC-Startformation, erkämpfte sich das Leder von Thorsten Becker und bediente mustergültig Ferhat Cerci. Zunächst blieb FCP-Keeper Stephan Loboué Sieger, hatte aber gegen zweiten Versuch des kleinen Türken keine Chance.
Die Freude währte aber nur knappe zehn Minuten. Nach Vujanows Eckstoß kam Löbe ungehindert zum Kopfball und schon zappelte die Kugel zum Ausgleich im Netz. Auch beim 1:2 war Löbes »Schattenmann« Christian Mehr nicht im Bilde. Schüßlers Freistoß von der rechten Seite knallte Löbe unbedrängt ins lange Eck. Trainer Igor Lazic raufte sich die Haare. »Genau diese Standards hatten wir doch ausführlich besprochen.«
Die Paderborner Abwehr wackelte ein paarmal bedenklich. Doch Engin Yildiz konnte Torwart Loboué nicht überwinden. Auf der Gegenseite besaßen Vujanovic und Löbe gute Möglichkeiten. Allein drei Pfosten- und Lattentreffer verhinderten, dass Arminia frühzeitig auf die Verliererstraße geriet. Durch Cercis zweiten Streich keimte nochmal berechtigte Hoffnung auf. Meyers Freistoß wurde von der SCP-Mauer zunächst abgeblockt, doch der Ball kullerte Ferhat vor die Füße und diese Chance ließ sich Arminias »Wirbelwind« nicht entgehen.
Mit dem 2:2-Remis war Igor Lazic nicht zufrieden. Alles oder nichts, hieß die Devise. Er löste die Viererabwehrkette auf, brachte für Rechtsverteidiger Nils Schmidt mit Gökhan Oezdemir einen weiteren Angreifer. Unter Mithilfe des Schiri-Gespannes ging der Schuss aber nach hinten los. Keeper Loboué bereinigte einen Bielefelder Konter. Sein Befreiungsschlag landete bei Daniel Cartus, der eindeutig im Abseits stand. Gegen dessen platzierten Abschluss hatte der tüchtige Ronny Kockel keine Chance. Coach Lazic ärgerte sich maßlos: »Der Schiedsrichter hat dazu beigetragen, dass Paderborn die drei Punkte mit nach Hause nimmt.« Der Rest waren erneut Frust und bittere Enttäuschung.

Artikel vom 11.04.2005