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Der Chef tippt auf »Barca«

In Spanien kann der Tabellenführer Real abhängen

Madrid (dpa). Wenn der Regierungschef Recht behält, fällt am Sonntag (19 Uhr) die Entscheidung im Kampf um die spanische Fußballmeisterschaft.
»Der FC Barcelona gewinnt das Derby bei Real Madrid 3:1«, prophezeite Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero. Der eingefleischte »Barça«-Fan müsste es eigentlich wissen, denn er hatte schon vor einem Jahr mit seinem Tipp für den Klassiker des spanischen Fußballs richtig gelegen.
Bei einem Sieg im Bernabéu-Stadion bauten die Katalanen ihren Vorsprung vor dem Erzrivalen auf zwölf Punkte aus und wären sieben Spieltage vor Saisonschluss praktisch uneinholbar. Real Madrid spielt nach seinem frühen Ausscheiden aus der Champions League um seine letzte Titelchance. »Wenn wir gewinnen, wird Barcelona nervös und die Meisterschaft noch einmal spannend«, sagte Abwehrchef Iván Helguera.
Das 150. Derby zwischen den großen alten Rivalen steht im Zeichen eines Mannes: Barça-Torjäger Samuel Eto'o hat noch eine Rechnung mit den Madrilenen offen. Der Kameruner war als 15-Jähriger nach Spanien gekommen und hatte von einer Karriere im Real-Trikot geträumt. Die »Königlichen« verschmähten den Stürmer jedoch, liehen ihn an andere Vereine aus, traten die Hälfte der Rechte an den RCD Mallorca ab und verkauften den Fußballer im vergangenen Sommer an die Katalanen.
Dies erwies sich als verhängnisvoller Fehler. Eto'o stieg mit 21 Treffern zum erfolgreichsten Torschützen in Spanien auf. Für das Madrider Publikum wird er im Derby der »Feind Nummer 1« sein, obwohl es gar nicht seine »Schuld« war, dass er von Real nach Barcelona wechselte. »Einige Leute werden mir sicher Übles wünschen«, meinte der Mann aus Afrika. »Aber Gott weiß, dass ich mir den Erfolg hart erarbeitet habe.«

Artikel vom 09.04.2005