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Lieferwagen und geparkte
Autos blockieren Baustelle

Amt für Verkehr zieht Notbremse - mehr Kontrollen

Bielefeld (bp). In der Fußgängerzone der Altstadt parken (und fahren) zeitweise mehr Autos als in benachbarten Tiefgaragen. Weil das nicht nur dem tieferen Sinn einer Fußgängerzone widerspricht, sondern auch die Umbauarbeiten beeinträchtigen, ziehen Amt für Verkehr und Ordnungsamt jetzt die Notbremse. Die Überwachung wird intensiviert.

Schließlich soll eines auf keinen Fall passieren: dass ein widerrechtlich abgestelltes Fahrzug die Bauarbeiten behindert. Weil am 12. November 2005 alles fertig sein soll, ist jede Stunde kostbar.
Allein in der Obernstraße sind pro Kontrollgang der Verkehrsaufseher des Ordnungsamtes drei bis sechs Autos »reif« für eine Verwarnung. Die kostet 30 Euro - deutlich teurer als eine reguläre Parkgebühr wenige Meter entfernt im Parkhaus oder auf einem Parkstreifen.
Karl-Heinz Schellong, im Ordnungsamt zuständig für den Außen- und Vollzugsdienst, weiß, dass es rücksichtslose Autofahrer in der Fußgängerzone gibt: »Die fahren von Geschäft zu Geschäft und parken vor der Tür.« Kontrolliert werden soll aber vor allem der Lieferverkehr außerhalb der zugelassenen Zeiten von 6 bis 10.30 Uhr und 19 bis 22 Uhr. Schellong: »Wir haben bereits mit der Bauleitung gesprochen, damit Fahrzeuge, die Material zur Baustelle liefern, alle nötigen Bescheinigungen dabei haben - dann bleiben sie auch unbehelligt.«
Für alle anderen gilt: Zwischen 10.30 und 19 Uhr ist die Fußgängerzone für sie tabu. Schellong betont jedoch ausdrücklich, dass der Außendienst die Verhältnismäßigkeit zu wahren weiß: »Ist es angebracht, sind wir kulant.« Als Beispiel nennt er einen LKW-Fahrer, der auf der Strecke von Berlin im Stau gestanden hat und erst nach 10.30 Uhr mit seiner eiligen Lieferung in der Fußgängerzone eintrifft: »Da drücken wir ein Auge zu, wenn er schnell macht.«
Das Amt für Verkehr macht klar, dass es in der Altstadt während der Bauphase ohnedies teilweise eng werden kann: »Verzögerungen durch abgestellte Autos können wir nicht brauchen.«

Artikel vom 09.04.2005