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Gedenkfeiern rund um den Globus

Menschen in aller Welt nehmen Abschied von Papst Johannes Paul II.


Rom/Krakau (dpa). Rund um den Globus haben Katholiken am Freitag Abschied von Johannes Paul II. genommen. In unzähligen Kirchen und auf großen Plätzen wurde der knapp dreistündige Trauergottesdienst direkt vom Petersplatz in Rom auf Leinwände übertragen. Viele Fernsehsender in aller Welt berichteten live von dem Ereignis.
Die größte Gedenkfeier außerhalb Roms fand bereits am Vorabend in Krakau (Krakow), der alten Bischofsstadt des Pontifex, statt. Dort nahmen eine Million Polen mit einem »Marsch der Dankbarkeit« Abschied von Karol Wojtyla. 2002 hatte der aus Polen stammende Papst dort eine Messe mit drei Millionen Menschen gefeiert. Um 21.37 Uhr, dem Todeszeitpunkt des Papstes, stellten die Menschen in ganz Polen auf nach Johannes Paul benannten Plätzen und Straßen Kerzen auf.
Der südfranzösische Wallfahrtsort Lourdes, letztes Pilgerziel des Papstes vor seinem Tod, wirkte am Freitag wie ausgestorben. Etwa 1000 Pilger und Einwohner verfolgten in der ins Dunkel getauchten unterirdischen Basilika die Trauerfeiern im Vatikan auf zwei Großbildschirmen.
In Nigeria, der bevölkerungsreichsten Nation Afrikas, trauerten viele unter den 40 Millionen Katholiken um den Papst. Auch auf den Philippinen, dem Land mit den meisten Katholiken in Asien, versammelten sich zahlreiche Gläubige. Allein in der Hauptstadt Manila kamen Tausende von Menschen zusammen, um in einem Park die Trauerfeier über riesige Leinwände zu verfolgen.
Der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter, sagte vor Journalisten, mit dem Papst habe die Welt einen großen Menschen verloren. Im indischen Kalkutta versammelten sich Nonnen des Ordens von Mutter Teresa zum Gebet für den Papst. Der Pontifex hatte die Nonne, die ihr Leben dem Dienst an den Ärmsten der Armen verschrieben hatte, sechs Jahre nach ihrem Tod im Oktober 2003 selig gesprochen.

Artikel vom 09.04.2005