16.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gelassenheit bewahren
Wie der Kindergeburtstag zum Erfolg wird - und auch Eltern mitfeiern
Geburtstage sind eine tolle Sache - was den Nachwuchs allerdings stolz und fröhlich macht, kann so manchen Eltern schlaflose Nächte bereiten.
Doch Stress beim Kindergeburtstag muss nicht sein, sagt Nadja Windelband. Die 37-Jährige leitet die Kindereventagentur »Traum-Kiste« (www.traum-kiste.de) in Hamburg und kennt eine Menge Tipps, mit denen man eine kleine Kindergesellschaft bändigen und beeindrucken kann.
Dabei muss längst nicht so ein Aufwand betrieben werden, wie mancher vielleicht glaubt: »Mit Topfschlagen, Sackhüpfen und Schokoladen-Wettessen kann man Kinder auch heute noch glücklich machen«, weiß die Expertin in Sachen Kindergeburtstag. Wichtig ist nur: Spiele sollten vorbereitet werden, die Utensilien dafür vorher bereitgestellt werden. Dann wird eine hektische Suche inmitten der Kindergesellschaft vermieden und womöglich auch so manche Enttäuschung erspart, weil etwa ein Spiel doch nicht gemacht werden kann.
Ebenfalls immer ein Renner sind Kostümfeste. Deshalb stehen Partys, auf denen sich Ritter, Hexen, Prinzessinnen oder Cowboys tummeln, beim Nachwuchs ganz hoch im Kurs. Nadja Windelband rät Eltern dennoch, sich immer ein Oberthema für eine Kinderparty zu überlegen, denn pfiffige Ideen tragen schon wesentlich zum Gelingen des Nachmittags bei. So lässt sich beispielsweise die Dekoration sehr gut vom Partythema inspirieren. Auch das Essen kann danach ausgerichtet werden - und wenn es nur originelle, neue Bezeichnungen für altbekannte Gerichte sind. Hierbei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt - allerdings erfordern manche Vorbereitungen dann auch etwas mehr Zeit.
Von Überraschungspartys für das eigene Kind hält die Expertin für Kindergeburtstage hingegen wenig. »Jungen und Mädchen lieben es, wenn sie ihre Party selbst mit vorbereiten können. Denn auch die Vorfreude zählt.«
Damit der Nachmittag für alle Beteiligten möglichst stressfrei verläuft, sollten sich Eltern Helfer suchen. Das können Nachbarn, Freunde, die Oma oder professionelle Agenturen sein. Dann gilt allerdings, dass die Aufgaben klar verteilt sein sollten, damit die Helfer wissen, was sie zu tun haben, und auch sinnvoll eingesetzt werden können: Aufräumen, verschiedene Spiele organisieren, Kinder anziehen, zur Toilette begleiten, Tränen trocknen. Bei der Suche nach professionellen Agenturen rät Nadja Windelband, auf erfahrene Eltern oder Mund-zu-Mund-Propaganda zu hören.
Ob eine Feier für den Nachwuchs zum Erfolg wird, hängt auch davon ab, ob sie altersgerecht gestaltet ist. »Ein Dreijähriger braucht noch kein Pony im Garten oder einen Zauberer. Er freut sich auch darüber, wenn gemeinsam ein Lied gesungen wird oder eine Wunderkerze brennt.«
Sinnvoll findet sie es, dass Jungen und Mädchen von einem gewissen Alter an nicht mehr zusammen feiern, denn die Interessen seien dafür einfach zu verschieden. »Bei den Acht- bis Zwölfjährigen trennen sich für kurze Zeit die Wege, dann können sie wieder gemeinsam feiern«, meint Nadja Windelband. Ihr wichtigster Eltern-Tipp für das Gelingen eines Kindergeburtstages: Gelassenheit bewahren und auch mal »Fünfe gerade sein lassen«.

Artikel vom 16.04.2005