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China lässt Lipper jubeln

Phoenix Contact profitiert von Produktionsverbund -ĂŠUmsatzplus

Von Bernhard Hertlein
Blomberg (WB). Der Motor China treibt auch die deutschen Produktionsstätten der Blomberger Phoenix Contact GmbH an. Die Hälfte des Umsatzes, den die Lipper im Reich der Mitte erwirtschaften, wird aus Deutschland importiert.

Nach Angaben von Vertriebschef Frank Stührenberg wuchs 2004 der Umsatz in China um 40 Prozent. In diesen Tagen hat Phoenix Contact seine Produktionsfläche im Werk in Nanjing um 10 000 Quadratmeter erweitert und damit mehr als verdoppelt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen jetzt 500 Mitarbeiter in China; das sind sieben Prozent der Gesamtbelegschaft von knapp 7000 (Vorjahr: 6200) Beschäftigten. Von den 4200 in Deutschland arbeiten 3250 am Stammsitz in Blomberg und 450 im nahen Bad Pyrmont. 700 der 800 neu geschaffenen Stellen entstanden 2004 im Ausland.
Da neben China auch viele andere Märkte, insbesondere USA, Russland und Indien deutlich zulegten, konnte Phoenix Contact den Umsatz insgesamt um neun Prozent auf 720 (660) Millionen Euro steigern. In Russland profitiert Phoenix Contact von den großen Investitionen des Landes in die Infrastruktur, vor allem im Energiesektor.
In Polen wurden Ende 2004 zusätzliche 10 000 Quadratmeter für die Produktion freigegeben. Wegen des anhaltend schwachen Dollars wird die Fertigung in den USA ebenfalls ausgeweitet.
In Indien, wo die Lipper im Umkreis von Delhi eine Produktionsstätte mit 200 Mitarbeitern eingerichtet haben, steigen die Umsätze »nicht so stürmisch wie in China, aber dafür stetig«. Im vergangenen Jahr wurden in Taiwan, Rumänien und Litauen neue Vertriebsgesellschaften gegründet. Anfang 2005 folgte die Ukraïne.
In Deutschland legte Phoenix Contact nur um ein Prozent zu. Stürenberg wertete dies gestern im Gespräch mit dieser Zeitung trotzdem als Erfolg. 2003 habe ein Sonderauftrag vom Volkswagen-Konzern den Umsatz einmalig um 14 Prozent angekurbelt. Immerhin sei man im Durchschnitt der beiden vergangenen Jahre auch in Deutschland jeweils um sieben Prozent gewachsen.
Auch bei den Investitionen spielt Deutschland weiter eine wichtige Rolle. Für den Werksneubau in Bad Pyrmont fließen bis 2006 insgesamt 20 Millionen Euro. Vier Millionen Euro investierte das Familienunternehmen in ein neues Teilelager in Blomberg, das in diesen Tagen in Betrieb genommen wird.
Das Umsatzwachstum von 60 Millionen Euro, das der Weltmarktführer im Bereich Elektrische Verbindungstechnik im vergangenen Jahr realisieren konnte, ist auch die Zielmarke für 2005. Im ersten Quartal war das Plus Stürenberg zufolge bereits »knapp zweistellig«. Mit zahlreichen Innovationen wie zum Beispiel der Entwicklung von Funkmodulen zur kabellosen Datenübertragungin im industriellen Umfeld sei die Basis dafür gelegt. Der hohe Euro-Kurs bedeute allerdings weiterhin eine Herausforderung für den Export. Die hohen Rohstoffpreise (Kunststoff, Kupfer) drückten auf das Ergebnis. Trotzdem, so Stürenberg, sei der Ertrag noch »ausreichend gut«.
www.phoenixcontact.com

Artikel vom 08.04.2005