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Nur Chelsea
im Kopf

Münchner Kraftakt

München (dpa). Ein perfekter Bundesliga-Spieltag brachte Bayern München dem 19. Meistertitel ein gutes Stück näher, doch in aller Munde war trotzdem nur der FC Chelsea.
Der Kraftakt beim 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach und die Stuttgarter Schützenhilfe gegen Schalke wurden fast beiläufig abgehakt. »Das war ein Riesenschritt zur Meisterschaft«, sagte Trainer Felix Magath. Der mit einem energischen Schlussspurt erkämpfte Arbeitssieg war eine Motivationsspritze für das Viertelfinal-Rückspiel gegen Chelsea in der Champions League, in dem die Bayern eine 2:4-Niederlage wettmachen müssen. »Wir gehen jetzt mit der Überzeugung ins Spiel am Dienstag, dass wir Chelsea rauswerfen können«, lautete Magaths Kampfansage an die Engländer.
Drei Punkte vor Schalke, fünf vor Stuttgart - zumindest national ist für den Tabellenführer alles in bester Ordnung. »Aber es bleibt ein Dreikampf um den Titel bis zum Schluss«, meinte Michael Ballack, der in der 84. Minute das erlösende Siegtor gegen nur noch zehn Gladbacher geköpft hatte.
Über eine Stunde lang schienen die Münchner schon am Samstag in Gedanken nur bei ihrem 100. Champions-League-Spiel zu sein. Manager Uli Hoeneß ragierte aber nachsichtig auf die Pfiffe der Fans: »Ich habe selbst lange genug gespielt: Das Chelsea-Spiel kann man nicht aus dem Kopf verdrängen«, sagte er. Erst das Kopfballtor von Ivo Ulich (65.) riss die Bayern aus ihrer Lethargie. »Nach dem 0:1 sind wir aufgewacht, sonst wäre es vielleicht 0:0 ausgegangen«, bemerkte Ballack. Magath sprach vom »Hallo-Wach-Effekt.«
Mehmet Scholl erzielte nur Sekunden nach dem 0:1 den Ausgleichstreffer. »Mehmet hat das Spiel gedreht«, stellte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge fest. Spätestens nach der Gelb-Roten Karte für den Gladbacher Craig Moore (69.) war der Siegtreffer nur eine Frage der Zeit.

Artikel vom 11.04.2005