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Trompete und Klavier in Jazzbands gespielt

Die Jobs der Professoren (17): Dr. Peter Finke, Linguistik und Literaturwissenschaft


Bielefeld (sas). Im Großen und Ganzen, sagt der Linguist Prof. Dr. Peter Finke, musste er als Student nicht für den Lebensunterhalt arbeiten: Er erhielt als Halbwaise staatliche Unterstützung und später ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Das Zubrot aber, das verdiente er sich als Musiker.
»Ich habe in Jazzbands Klavier und Trompete gespielt«, erzählt er. Finke studierte in Göttingen (unterbrochen von einigen Semestern in Heidelberg und Oxford), und dort gab es eine lebhafte Jazz-Szene. Im »Center« und im »Nörgelbuff« spielte der Student der Philosophie, Indogermanischen Sprachwissenschaft und Anglistik in den 60er Jahren auf, ebenso aber beim Deutschen Amateurfestival in der Hamburger Musikhalle, in Jazzclubs in Kassel (»Wir sind auf eine kleine Tournee gegangen.«) und auf Hochzeiten. »Einmal haben wir auf einem kleinen Gut bei Göttingen gespielt. Das hat Spaß gemacht - vor allem wegen des riesigen kalten Buffets.« Immer nach drei Stücken machte die Band eine Pause und bediente sich. »Die müssen uns für verfressen gehalten haben«, lacht Finke, der im übrigen sogar eine eigene Band mit dem Namen »Collegium Jazzicum« gründete. Einer seiner Musiker-Kollegen aus Göttinger Zeit ist Prof. Dr. Reinhard Vogelsang, langjähriger Leiter des Bielefelder Stadtachivs.
Dabei konnte Finke, der neben Klavier und Trompete auch Bratsche und Akkordeon spielen kann, auch anders: Als Bühnenmusiker wirkte er am Deutschen und am Jungen Theater in Göttingen. »Von dem verdienten Geld habe ich damals sehr, sehr viele Bücher gekauft, die ich heute noch habe.«

Artikel vom 08.04.2005