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Ernst August:
Intensivstation

Sorge um Gesundheit des 51-Jährigen

Monaco (dpa). Nach dem Tod von Rainier III. ist die Fürstenfamilie von Monaco nun in größter Sorge um Ernst August Prinz von Hannover. Der 51-jährige Ehemann von Prinzessin Caroline liegt seit Dienstagmorgen auf der Intensivstation in einer Klinik in Monaco.

Er sei »wegen einer akuten Erkrankung der Bauchspeicheldrüse« dorthin gebracht worden, teilte das Sekretariat von Ernst August am Freitag in Monaco offiziell mit. Sein Zustand sei ernst und erfordere »eine ständige ärztliche Betreuung«.
»Er liegt aber nicht im Koma«, hatte es zuvor entgegen anders lautenden Medienberichten aus Klinik-Kreisen geheißen. Der Zustand des Urenkels des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. sei »ernst, aber nicht irreversibel«. Ernst August ist im Klinikzentrum »Prinzessin Gracia« untergebracht.
»Wir sind wie vor den Kopf geschlagen«, sagte der Erzbischof von Monaco, Bernard Barsi, am Freitag vor der Kathedrale von Monaco, »das ist eine weitere Schicksalsprüfung für die fürstliche Familie.« Man werde für Carolines Ehemann beten. Das Oberhaupt des Welfenhauses von Hannover soll am Montagabend ins Krankenhaus eingeliefert worden sein. Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) kann im Extremfall zu tödlichem Nierenversagen und Kreislaufschocks führen. Zu den Hauptauslösern der Krankheit gehören Alkoholmissbrauch und Erkrankungen der Gallenwege.
Ernst August und Caroline hatten am 23. Januar 1999 geheiratet. Am 20. Juli 1999 wurde ihre Tochter Alexandra geboren. Carolines früherer Mann Stefano Casiraghi war im Oktober 1990 bei einem tragischen Rennboot-Unfall ums Leben gekommen. Prinzessin Caroline war zuletzt am Dienstagabend in der Öffentlichkeit gesehen worden, als sie zusammen mit ihren Kindern Charlotte und Andrea aus der Ehe mit Casiraghi einer Trauermesse für Papst Johannes Paul II. beiwohnte.
Im Juni 2000 war der Chef des ältesten deutschen Herrscherhauses wegen eines Schwächeanfalls im Krankenhaus gewesen. Ernst August gilt als erfolgreicher Geschäftsmann und anerkannter Produzent von Tierfilmen und hat in den letzten mit mehreren Gerichtsverfahren für Schlagzeilen gesorgt.
Nach dem Tod von Fürst Rainier III., der am Mittwoch 81-jährig einem Lungen-, Herz- und Nierenleiden erlegen war, herrschte am Freitag in Monaco Staatstrauer. Die Geschäfte liefen allerdings schon wieder wie gewohnt. In den Spielcasinos heißt es bereits seit Mittwochabend wieder: »Faites vos jeux!« (Machen Sie Ihr Spiel!) Die Luxusboutiquen haben allerdings in den Schaufenstern die helle Frühlingsmode durch das »kleine Schwarze« von Chanel und dunkle Taschen von Hermès ersetzt.

Artikel vom 09.04.2005