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Genug geplant: Jetzt wird es ernst!

Im Baugebiet »Breipohls Hof« rollt in neun Tagen der Bagger bei Familie Neufeld an

Von Annemargret Ohlig
(Text und Fotos)
Senne (WB). »Der Bagger muss unbedingt am 18. April auf unser Grundstück fahren können. »Das ist der Termin für den Beginn der Ausschachtungsarbeiten«, sagt Inge Neufeld.
30 Grundstücke sind in »Breipohls Hof« verkauft oder fest reserviert. Bauherrenberater Wolfgang Schrader zeigt Inge Neufeld das aktualisierte Modell.
Die 37-jährige Bauherrin, die ins Projektbüro des Senner Neubaugebietes »Breipohls Hof« gekommen ist, um dort letzte Termine mit dem städtischen Bauherrenberater und Architekten Wolfgang Schrader abzugleichen, macht Druck. »Wir können den Baubeginn nicht weiter verschieben. Denn dann haben wir Probleme mit den nachfolgenden Handwerkern für den Rohbau, die unser Architekt bereits beauftragt hat«, sagt Inge Neufeld.
Noch ist kein einziger Spatenstich für das Traumhaus der vierköpfigen Familie auf dem 550 Quadratmeter großen Grundstück an der künftigen Straße »Im Maisfeld« getan - und doch liegen sie jetzt schon vier Wochen hinter dem ursprünglich aufgestellten Zeitplan samt Baubeginn zurück.
Inge Neufeld wirkt gestresst. Sie pocht auf die Zusage, die ihr die Stadt kürzlich per E-Mail nach dem revidierten Bauzeitenplan zugesagt habe: Danach sollen in der 16. Kalenderwoche Baustrom und Wasser vorhanden, sowie die Straße soweit fertig sein, dass mit dem Bau begonnen werden kann. Gut eine Woche vorher sieht es vor Ort allerdings nicht danach aus, dass es klappen könnte.
Wie bei allen Bauherren zu irgendeinem früheren oder späteren Zeitpunkt, macht sich bei Familie Neufeld nun leichte bis mittelschwere Nervosität breit. Warum? Zum einem sind sie in der Phase, in der ihr Architekt die ersten Gewerke samt Terminplan vergeben hat. Es wird also ernst. Zum anderen fängt der Zeitrahmen bereits jetzt an zu »klemmen«.
Der Grund: Der Architekt hat eine Bauzeit von sechs bis acht Monaten für das 136 Quadratmeter große Haus kalkuliert. Da Inge Neufeld aber als Krankenschwester in der »Albatrosschule«, der Westfälischen Schule für Körperbehinderte, in Senne arbeitet und deshalb den Umzug ins eigene Haus gemeinsam mit ihrer Familie - Ehemann Heinrich (37), Sohn Eduard (18) und Tochter Stephanie (14) - nur in den Schulferien bewerkstelligen kann, schwindet beim Blick auf den Kalender ihr Optimismus. Es sind nur noch sechs Monate bis zu den Herbstferien im Oktober! Da kann sich leicht Nervosität einstellen.
Es war der lange Winter mit Frost und Schnee noch im März, der nicht nur den künftigen Bauherren, sondern auch der Stadt und den den Erschließungsträgern des Baugebietes »Breipohls Hof«, der BGW, einen gehörigen Strich durch die Planungen gemacht hat.
Versorgungsleitungen konnten nicht - wie vorgesehen - gelegt werden. In Folge war auch die Asphaltierung der Planstraßen nur in der Hälfte der vorgesehenen Breite von sechs Metern möglich. Wer mit seinem Grundstück also - wie Familie Neufeld - an der »falschen«, der südlichen »Hälfte« einer solchen Planstraße liegt, muss sich in Geduld üben.
Die haben Neufelds aus den zuvor angeführten Gründen jedoch nicht. Aber sie haben dennoch Glück! Wilfried Vogelsang, Leiter des technischen Geschäftsbereichs der BGW und damit verantwortlich für die Erschließung im Baugebiet »Breipohls Hof«, kann ihnen nach etlichen Telefonaten hin und her Beruhigendes mitteilen.
»Es ist auch weiterhin geplant, dass in der 15. Kalenderwoche die Baustraße in ihrer kompletten Breite asphaltiert wird. Sollte das allerdings aus irgendwelchen Gründen doch nicht zu schaffen sein, werden wir eine provisorische Zufahrt für das Neufeldsche Grundstück ermöglichen«, sichert Vogelsang zu. Der Bagger kann also am 18. April anrollen!
Entsprechend entspannt ist Inge Neufeld, als sie sich zum letzten Mal vor Baubeginn mit dem Bauleiter, Dipl.-Ing. Heinrich Schneider, und ihren »zukünftigen Nachbarn« rechter Hand im Baugebiet trifft. Der Bauleiter ist mit einem Nivelliergerät angerückt, um die Höhen des Grundstücks einzumessen. Mit ihren künftigen Nachbarn, Inga und Boris Thießen, versteht sich Inge Neufeld übrigens ausgezeichnet: Es sind nämlich Bruder und Schwägerin.

Artikel vom 09.04.2005