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BZV: Empörung über
»Gutachter - Unfug«

Goldbeck - Bau plant Firmenerweiterung


Brackwede (ho). »Wenn wir einen eigenen neuen Stadtteil mitten im Grünen planen würden, hätten wir auch nicht mehr Untersuchungen gehabt«, schimpfte Dr. Bernd Brunemeier (SPD) in der letzten Bezirksvertretersitzung über den seiner Meinung nach »ungeheuren Unfug gutachterlicher Tätigkeit«. Es ging um die Neuaufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes »Gewerbegebiet Eisenstraße/Zinnstraße« und die damit verbundene Änderung des Flächennutzungsplanes.
Die Firma Goldbeck-Bau GmbH unterhält an dem Standort ein Fertigungswerk für Fassaden-, Tür- und Fensterelemente aus Aluminium und Stahl. Die Kapazitäten sollen ausgebaut werden, um den Erhalt des Produktionsstandortes langfristig zu sichern. Dafür soll die bestehende Fertigungshalle um rund 5 000 Quadratmeter erweitert werden. Die Bezirksvertretung hatte im Grundsatz schon mal »grünes Licht« gegeben, »jetzt aber geht es ums Ganze«, sagte Brunemeier, auch um eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung.
Der Stadt entstehen keine Planungskosten, die trägt die Investorin. Um alles planungsrechtlich abzusichern, leitete die Verwaltung alle notwendigen Schritte ein. »Hier geht es doch nur um den Erweiterungsbau eines Gewerbebetriebes, der zudem noch am Rande der künftigen A 33 liegt. Einen derartigen Aufwand haben wir noch bei keinem Bebauungsplan gehabt«, empörte sich Brunemeier, fand Unterstützung bei allen Fraktionen. Peter Diekmann (CDU):»Die Verwaltung sollte rasch handeln, sonst sind die Arbeitsplätze schneller in Polen«. Andrea Wodtke (BfB) wollte, »um Zeit und Geld zu sparen, am liebsten ganz auf die Gutachten verzichten«. Und Siegfried Kienitz: »Bei allem Verständnis, dass Gutachter Aufträge von der Stadt brauchen, so etwas habe ich noch nicht erlebt«.

Artikel vom 09.04.2005