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Helga Anders war
kein »Queller Kind«

Beim Brackweder Bauern Mergelkuhl gewohnt

Schauspielerin Helga Anders (geb. Scherz).
Von Gerhard Hülsegge
Brackwede (WB). »Helga Anders hat nie in Quelle gewohnt!« Dessen ist sich Ortsheimatpfleger Ehrhardt Schelp sicher. Umso mehr staunte er darüber, dass der Münchener Biograph Werner Zillig herausgefunden haben will, dass die 1986 früh mit nur 38 Jahren verstorbene Helga Scherz ( so ihr bürgerlicher Name) von 1957 bis 1959 an der heutigen Georgstraße gewohnt haben soll. Laut Schelp hat die in den Sechziger- und Siebzigerjahren durch TV-Serien bekannt gewordene Schauspielerin (»Der Forellehof«, »Die Unverbesserlichen«) mit ihrer Mutter Berta Treddemeyer in einem Kotten des Bauern Mergelkuhl gewohnt, nämlich an der Friedrichstraße 28b, die 1970 in Käthe-Kollwitz-Straße umbenant wurde und seit 1973 Ferdinandstraße heißt.
Was auch erklärt, warum Helga Scherz die Brocker und nicht die Queller Volksschule besucht hat. Die Georgstraße nahe der evangelischen Kirche endete dagegen schon immer mit der Haus-Nummer 22, wie auch urkundlich belegt ist.
Sowohl der Hof Mergelkuhl als auch das Nebengebäude existieren nicht mehr, sind längst abgerissen. Erst 1952 erhielt Quelle Straßennamen, Sie wurden teilweise geändert, als man zunächst Brackwede, dann der Stadt Bielefeld zugeschlagen wurde.
Wie Werner Schwabedissen, Mitarbeiter im Brackweder Bezirksamt, kann sich auch Ehrhardt Schelp noch lebhaft an die junge Helga Scherz erinnern: »Sie sprang immer gerne vom Fünf-Meter-Brett«. Wie berichtet, begann Helga Anders ihre Schauspiel-Karriere den Städtischen Bühnen Bielefeld. 1967 erhielt sie den Bundesfilmpreis. Aus der Ehe mit dem Regisseur Roger Fritz ging eine Tochter hervor. Gestorben ist die gebürtige Insbruckerin in München.

Artikel vom 08.04.2005