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Dönekes aus der Döner-Bude

Sat1 startet erste deutsch-türkische Sitcom: »König von Kreuzberg«

Hilfe für den Kumpel: Attila (Fahri Ogün Yardim, re.) und Hakan (Navid Akhavan)Foto: Sat1

Sat1, 21.45 Uhr: Bisher geht deutsch-türkischer Humor im Fernsehen so: Erkan & Stefan sind für die Trash-Schiene zuständig, Kaya Yanar für Comedy. Jetzt startet Sat1 die erste deutsch-türkische Sitcom. Der »König von Kreuzberg« spielt in einer Dönerbude in Berlins bekanntestem Multikulti-Viertel.
Imbissbesitzer Attila (Fahri Ogün Yardim) ist ein Macho mit Herz, der regelmäßig in die Bredouille gerät. In der ersten Folge, »Der Eheversprecher«, muss Attila einen Freund vor den finster aussehenden türkischen Brüdern seiner neuen Flamme retten - aber es kommt natürlich ganz anders.
Die »Döneria Istanbul«, die auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit bei den Dreharbeiten besuchte, sieht dabei eher aus wie ein Café und nicht wie der typische »Döner-mit-scharfer-Soße-mit-alles«-Imbiss. Die Serie ist klassisch im Sitcom-Stil gehalten, spart sich aber Gelächter vom Band. Acht Folgen sind geplant, man will die Generation zeigen, die hier aufgewachsen ist. Dazu gehört auch Hauptdarsteller Fahri Ogün Yardim, der mit gängigen Klischees wenig gemein hat und seine Eltern als »türkische Blumenkinder« bezeichnet. An der Rolle hat ihn das Konzept gereizt, für ihn hat das Ganze »Herz und Charme«.
Ein »Vorzeigetürke« möchte Yardim aber nicht werden. Der 24-Jährige hat schon gemerkt, dass er jetzt viel zu brisanten Themen wie Ehrenmord, Parallelgesellschaften und EU-Beitritt der Türkei gefragt wird. Eine Meinung hat Yardim, nur spricht er lieber über die Sitcom und seine Arbeit als Schauspieler. »Die Serie soll unterhalten, und wenn sie dazu beiträgt, das Miteinander zu entkrampfen, freut mich das«, sagt er.

Artikel vom 08.04.2005