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Seltenes Double: Boonens Triumph in Roubaix

Belgischer Radprofi gewinnt nach der Flandern-Rundfahrt auch den nächsten Klassiker

Roubaix (dpa). An Tom Boonen führte wieder kein Weg vorbei. Das schaffte auch Steffen Wesemann vom T-Mobile-Team nicht, obwohl er in der »Hölle des Nordens« toll gekämpft hat.
Aber am Sieg des überragenden Belgiers bei der 103. Auflage des Kopfsteinpflaster-Klassikers Paris - Roubaix konnte der Wahlschweizer nichts ändern. Der 24-jährige Boonen wiederholte seinen Erfolg bei der Flandern-Rundfahrt und schaffte das begehrte Double, das bisher in der Geschichte des Radsports nur acht Fahrer feierten. Wesemann erreichte das Velodrom nach 259 Kilometern in der ersten Verfolgergruppe als bester Deutscher dreieinhalb Minuten nach Boonen. Er hatte die entscheidende Attacke des späteren Siegers 56 km vor dem Ziel verpasst.
Boonen gewann das siebte ProTour-Rennen der Saison mit 26 Kopfsteinpflaster-Passagen über insgesamt 54,7 km im Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe vor George Hincapie (USA) und dem Spanier Juan Antonio Flecha. Nach diesem Triumph schob sich der belgische Superstar an die Spitze der Jahreswertung.
Obwohl der prognostizierte Regen größtenteils ausblieb, waren Stürze auch diesmal an der Tagesordnung. Auch die Teamleiter blieben vor unliebsamen Zwischenfällen auf dem Jahrhunderte alten Kopfsteinpflaster nicht gefeit: In entscheidender Phase hatte der T-Mobile-Begleitwagen mit Mario Kummer am Steuer einen platten Reifen. Fast zum gleichen Zeitpunkt hatte Boonen 56 Kilometer vor dem Ziel attackiert und Wesemann sowie Erik Zabel abgehängt. Um Boonen hatte sich eine Spitzengruppe mit Hincapie, Vorjahressieger Magnus Backstedt (Schweden) und Flecha gebildet. Wesemann hatte die Verfolgung organisiert. Aber der Anschluss war nicht mehr zu schaffen.
Sebastian Lang vom Gerolsteiner-Team hatte lange in einer achtköpfigen Spitzengruppe, die zum Teil 14 Minuten Vorsprung hatte, von sich reden gemacht. Er gab nach mehr als 150 Kilometern Alleinfahrt entkräftet auf.

Artikel vom 11.04.2005