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Nur wenig Hoffnung für Danilo Hondo

Radsport: Dem deutschen Profi drohen Sperre und Berufsverbot


Berlin (dpa). Die Faktenlage scheint eindeutig, die Hoffnung gering. Trotzdem kämpft der in zwei A-Proben des Dopings mit dem selten verwendeten Aufputschmittel Carphedon überführte Radsprinter Danilo Hondo weiter. Ein Rechtsanwalt aus Heidelberg, der Hondo auch am Dienstag zur Öffnung der B-Probe nach Madrid begleiten wird, prüft mögliche technische Fehler bei der Doping-Kontrolle während der Murcia-Rundfahrt im März in Spanien. Der 31-jährige Lausitzer sorgte für den ersten Doping-Fall der neuen Ära der ProTour, auf deren Rangliste er als bester deutscher Radprofi bisher noch immer auf Platz vier steht.
»Der Augenschein spricht für Missbrauch«, und eine positive B- Probe zöge das Berufsverbot für den Profi des Gerolsteiner-Teams nach sich, sagte Rudolf Scharping, seit drei Wochen Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), im ZDF-Sportstudio.
Vorher hatte der ehemalige Verteidigungsminister, der noch einmal »gesetzliche Regelungen« im Kampf gegen Doping forderte, mit Hondo telefoniert und ihm wenig Hoffnung machen können. Ohnehin ist nicht der BDR zuständig, sondern wegen Hondos Wohnsitz Ascona der Schweizer Verband.
Nach den Richtlinien des Weltverbandes UCI muss der nationale Verband nach positiver B-Probe eine zweijährige Sperre aussprechen und das Team seinen Fahrer mit sofortiger Wirkung kündigen. Die Zeiten sind härter geworden: Jan Ullrich kam vor drei Jahren nach Medikamenten-Missbrauch noch mit einer BDR-Sperre von sechs Monaten davon.

Artikel vom 11.04.2005