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»Null Promille für Fahranfänger«


Bielefeld/Berlin (WB/ca/dpa). Für Fahranfänger soll künftig die Null-Promille-Grenze gelten. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) kündigte eine solche Regelung zur Verringerung der hohen Unfallrate für die Führerschein-Probezeit von zwei Jahren an. Die übliche Promille-Grenze liegt bei 0,5 Promille. »Ich werde noch in dieser Legislaturperiode eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes vorlegen«, sagte der Minister gestern.
Jeder achte Verkehrstote in Deutschland gehe auf das Konto »Alkohol am Steuer«. Eine traurige Spitzenposition bei Unfällen unter Alkoholeinfluss nähmen besonders häufig junge Fahrer ein. Stolpe: »An jedem dritten Alkoholunfall sind sie beteiligt.« Das Zusammentreffen von Unerfahrenheit, Risikobereitschaft und Enthemmung durch Alkohol erhöhe das Unfallrisiko junger Fahrer erheblich.
Bei den jungen Unfallfahrern (18 bis 24 Jahre alt) in Ostwestfalen-Lippe hatte sich im vergangenen Jahr folgendes Bild ergeben: Bei den Männern war in 50 Prozent der Unfälle zu hohes Tempo die Ursache, Alkohol und Drogen spielten bei 17 Prozent der Unfälle eine Rolle. Zu schnelles Fahren war zwar auch bei den jungen Fahrerinnen Unfallursache Nummer eins (in 43 Prozent der Fälle), Alkohol und Drogen kamen jedoch nur bei fünf Prozent der Unfälle als Auslöser in Betracht.

Artikel vom 08.04.2005