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Kommentar
NRW-Wahl

Steinbrücks Absetzbewegung


Die zunehmend schlechteren Umfrageergebnisse zeigen offenbar Wirkung bei den Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen. Staunend konnte man am Wochenende vernehmen, dass Ministerpräsident Peer Steinbrück sich auch offen für Koalitionen mit anderen Partnern als den Grünen gezeigt hat.
Das hat sich bisher immer ganz anders angehört. Führende Sozialdemokraten im Lande und mithin auch Peer Steinbrück haben die Wahl am 22. Mai immer als eine Entscheidung zwischen Rot-Grün auf der einen, und Schwarz-Gelb auf der anderen Seite dargestellt.
Und nun dies auf Distanz gehen des SPD-Spitzenkandidaten, die nicht nur beim bisherigen - wenn auch nicht unbedingt geliebten Partner - Verwunderung ausgelöst hat. Dafür kann es eigentlich nur eine Erklärung geben. Steinbrück sieht die Felle wegschwimmen. Die Umfragen bescheinigen ihm, dass es die Wähler Rot-Grün nicht zutrauen, das dringendste Problem, die Arbeitslosigkeit, zu lösen. Diese Absetzbewegung so kurz vor dem Wahltermin macht seine Politik aber keinen Deut glaubwürdiger. Dirk Schröder

Artikel vom 11.04.2005