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Das Glück erzwingen

Regionalliga: HSG-Sieg über Haan hätte Signalwirkung

Bielefeld (WB/jm). Druck hin, Druck her. Michael Boy formuliert nur, was ohnehin alle wissen: »Wir sind zum Punkten verdammt«, sagt der Kapitän des Handball-Regionalligisten HSG Bielefeld vor dem Heimspiel gegen DJK Unitas Haan (So., 17 Uhr, Sporthalle Heepen). Zwar können die Gäste den Aufstieg des ASV Hamm in die 2. Bundesliga nicht mehr verhindern; gleichwohl haben sie noch den Ehrgeiz, westdeutscher Vizemeister zu werden.

Die Düsseldorfer blicken auf den besten Saisonstart in ihrer Vereinsgeschichte zurück (21:1 Punkte). Der letzte Auswärtssieg liegt freilich schon fünf Monate zurück. »Haan steht mit Recht da oben. Aber wir wissen um unsere Chance«, betont Boy. »Voraussetzung: es muss uns gelingen, die Summe unserer leichten Fehler zu minimieren. Ein, zwei Spieler im Rückraum müssen fehlerfrei spielen«. Boy weiß, dass er dazugehören muss. Seine Leistungskurve in Stresssituationen ist eng verknüpft mit dem HSG-Schicksal. »Es wurmt, mit einem Tor Unterschied zu verlieren«, kann er im Schlussspurt gut auf weitere derartige Nackenhiebe verzichten. Boy führt die interne Torschützenliste mit 159/49 Treffern vor Christoph Mylius (94/33) und Dennis Gote (79) an.
»Es ist uns egal, was die anderen machen. Wir wollen den Rückstand aufholen und Viertletzter werden. Dazu müssen wir unsere restlichen Spiele gewinnen«, verlangt Trainer Heiko Holtmann die entsprechende »Körpersprache« und spricht von einem Ergebnis mit Signalwirkung. »Wir wollen sehr selbstsicher auftreten und Haan mit Kampf den Schneid abkaufen«. Gelingt das, »wird der Funke von der Mannschaft auf die Zuschauer überspringen«.
Unitas schätzt Holtmann als »clevere und gute Mannschaft«. Die mit dem verletzungsbedingten Ausfall des individuell starken Halblinken Markus Neußer (Kreuzband) allerdings einen Qualitätsverlust erleiden musste.
»Die Verläufe gleichen sich. Haan liegt häufig hinten und gewinnt dann am Ende doch. Das haben wir leider auch im Hinspiel zu spüren bekommen, wo wir mit 19:16 führten«, mahnt Holtmann.
Unitas Haan ist ein reiner Handballverein. In der kommenden Saison erhält der Regionalliga-Dauerbrenner - seit 17 Jahren drittklassig - einen neuen rechten Flügel.
Aus Korschenbroich kommt Marco Schmidt, der zusammen mit Frank Ferber (vom Leichlinger TV) die rechte Seite bildet. Haan freut sich somit auf adäquaten Ersatz für die scheidenden Henrik Schepper (zum Mettmanner Sport) - ihn kennt Michael Boy aus gemeinsamen Zeiten bei GWD Minden - und Kai Faltin (zum TV Korschenbroich).

Artikel vom 09.04.2005