Gütersloh (mdel). Für das Grundstück an der Ecke Unter den Ulmen/Bogenstraße/Webereistraße sind in den vergangenen Jahren schon viele Nutzungsmöglichkeiten diskutiert worden. Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Der Verein Daheim e.V. plant dort einen Neubau, in dem Wohn- und Pflegeangebote vorgehalten werden sollen. Schwerpunktmäßig sollen mit dem neuen Angebot drei Zielgruppen angesprochen werden: Hausgemeinschaften für demenziell veränderte Menschen (15 bis 17 Personen), barrierefreie Einzel-Wohnungen für Menschen mit Handicaps (10 bis 15 Einheiten) sowie Einzelwohnungen und Wohneinheiten für junge behinderte Menschen (15 Wohnungen). Der Verein hat mit Hausgemeinschaften bislang gute Erfahrungen gemacht, und auch der Bedarf ist seiner Einschätzung nach vorhanden. Besonders von jungen behinderten Menschen gebe es immer wieder Anfragen, da sie aufgrund ihres Alters nicht in ein herkömmliches stationäres Alten- und Pflegeheim einziehen möchten. Ferner habe sich eine Elterninitiative in Gütersloh gegründet, die einen Standort für ihre geistig und auch mehrfach behinderten Kinder suchen und hierbei zielgerichtet nicht nach den klassischen Behindertenheimen Ausschau halten würden. Bei der Entwicklung des Konzeptes ist der Verein auf Anregung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe als möglicher Zuschussgeber auf ein ähnliches Angebot in Münster gestoßen. Dort leben Studenten und behinderte Menschen unter einem Dach, wodurch eine »Ghettoisierung« verhindert wird. Der Verein geht derzeit von zwei Baukörpern aus und orientiert sich an dem Gebäude, das bereits an der Ecke Dammstraße/Westfalenweg realisiert wurde. Für die Stadtverwaltung ist das Nutzungskonzept schlüssig und für den Standort geeignet. Mit der inhaltlichen Herangehensweise würden in Gütersloh neue Wege gegangen. Allerdings käme es mit dem Neubau zu einer Verdichtung der in dem Umfeld bereits vorhandenen Senioren- und Pflegeeinrichtungen (Seniorenzentrum Bachschemm, Wohnanlage Unter den Ulmen 22, Wohnanlage Blessenstätte/Feldstraße, Josefshaus). Politisch beraten wird das Nutzungskonzept am Donnerstag, 14. April, 17 Uhr, im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, der im Rathaus tagt.
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