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In der Bundesliga geriet der übliche Zweikampf zwischen Porz und Baden-Baden bereits in eine Schieflage, als die Badener Millionentruppe gegen die allerdings sehr starken Tegernseer verlor. Einer der Übeltäter war der junge georgische GM Baadur Jobava, gegen den der bayerische Routinier eine beeindruckende Leistung zeigte.


Damenindisch

Weiß: Jobava
Schwarz: Hertneck

1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 4.Lg5 Lb7 5.Sc3 Lb4 6.Sd2 h6 7.Lh4 Le7 8.e4 d6 9.Lg3 0-0 10.Le2 Sc6 11.Sb3 Der steht dumm. Warum nicht 11.Sf3 ? 11...d5 12.cd5 ed5 13.e5 Se4 14.0-0 Unbefriedigend ist 14.Se4 de4 15.0-0, weil nach 15...a5 16.d5 Sb4 17.d6 cd6 18.ed6 so gut wie erzwungen ist und dann 18...Lf6 den Damenflügel aufs Korn nimmt. 14...Sg3 15.hg3 a5 Wieder dieser starke Vorstoß. Der Bd4 macht Sorgen. 16.a4 Sb4 17.f4 f5 Stark; das Thema ist der Vorstoß f4-f5: Kann Schwarz den zuverlässig stoppen? 18.g4 Lc8 19.Tc1 c6 20.g3 De8 Auf dem Weg zur Diagonale b1-g6. 21.Kh2 Dg6 22.gf5 Lf5 23.Lh5 23.g4 scheitert leider an 23...Lc2. 23...Dh7 24.Df3 Sd3 25.Tcd1 Was ist mit 25.Tb1 ? Das schärfste ist dann 25...g5!, und Weiß steht nach 26.Lg4 gf4 27.Lf5 (27.gf4 Sf4!) 27...Df5 auf dem Mist. 25...Sb2 26.Td2 Sc4 27.Tg2 Einen Gedanken wert ist 27.Sd5, weil 27...cd5 28.Dd5 Kh8 29.Dc4 Material gewinnt, doch 29...Lb4! stellt den Td2 dann vor die Alternative, die Deckung von c2 aufzugeben (Ta-c8-c2) oder von d3 (Ld3). Stattdessen hielte 27...g6 28.Lg6 Lg6 29.Se7 De7 30.Dc6 Lf7 die Figur fest, aber die Bauern sind Furcht erregend. 27...g6 28.g4 Nicht 28.Lg4 Lg4 29.Dg4 Se3. 28...Le6 29.Dh3 Kh8 Doch, 29...gh5 ist gestattet: 30.gh5 Kf7 31.f5 Ke8, weil der Tf1 ungedeckt ist, aber nach 32.Tg6 Lc8 33.Tf3 hätte der Weiße praktische Chancen. 30.Lg6 Dg6 31.f5 Dg5 Wieder ist es der Tf1, der das Schlagen auf e6 verbietet. Weiß kämpft für eine verlorene Sache. 32.Tf3 Lg8 33.Se2 Lh7 34.Sf4 Dh4 35.Sc1 Dh3 36.Th3 Lg5 37.Scd3 Tae8 38.Kg3 Se3 39.Tb2 Sg4 40.f6 Auch 40.Kg4 Lf5 41.Kg3 (beziehungsweise 41.Kh5 Lh3 42.Sh3 Le3 43.Tb6 Tf3) 41...Lf4 42.Sf4 Tg8 beendet die Partie. 40...Sf6. - Weiß gab auf, weil er nach 41.ef6 Tf6 Haus und Hof verliert.






Lothar Kaul, DSZ 1962Matt in drei Zügen





Lösung der Schachaufgabe von W. Berg:

Die Fülle von Verführungen und Mattwechseln prägt die Aufgabe; wenn 1.Da8, Ta8/Tg8/Dd5/Td4?, so 1...Ld7/Dd7/Te2/Lf7!. Richtig ist 1.Td5! (dr. 2.e7 matt) 1...Ld7/Dd7 2.Dg8/Ta8 matt.


Die »Meisterpartie« schreibt der Internationale Fernschachmeister Christoph Pragua.

Artikel vom 23.04.2005