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Ein beispielhaftes Leben

Gedenkgottesdienst für Papst Johannes Paul II.

Rheda-Wiedenbrück (de). Der starke Glaube von Papst Johannes Paul II., sein beispielhaftes Leben und die Schwere seines Leidens sind das beherrschende Thema weltweit. Medien aller Art haben es sich mehr oder weniger achtungsvoll angenommen.

Zu einer ergreifenden Darstellung des Geschehens und seiner Bedeutung für die Lebenden führten während des Gedenkgottesdienstes am Dienstagabend in der am St. Aegidius-Pfarrkirche die Ansprachen von Pfarrdechant Meinolf Mika und des Franziskaners, Bruder Gabriel Zörnig OFM. Zahlreiche Gläubige bekundeten durch ihre Teilnahme an dem Gottesdienst und mit dem Empfang der Kommunion ihre Verbundenheit und Anteilnahme. Das Messopfer am Altar feierte mit den Gläubigen der Pfarrdechant. Konzelebranten waren Vikar Thomas Bensmann und Bruder Gabriel.
»Der Heilige Vater war eine Einheit in Wort, Tat und Gottvertrauen, hingewandt zur Erlösung«, begann Pfarrdechant Mika seine Ansprache und stellte außerdem die marianische Haltung des Papstes heraus. In der ganzen Welt habe er freudig Zeugnis für Gott gegeben und die Menschen, besonders auch die jungen, begeistert und mitgenommen. Gestorben sei er am Tag vor dem Weißen Sonntag, den Tag, den er zum Barmherzigkeitssonntag erhoben habe. Aufschlussreich sei, dass der Weiße Sonntag nicht etwa seinen Namen wegen der weißen Kleider der Erstkommunikantinnen trage. Der Name reiche weit in die Geschichte zurück. Die ersten Christen hätten zu ihrer Taufe und in den ersten Tagen der Feier weiße Kleider getragen. Dann aber sei die Zeit gekommen, die weißen Kleider abzulegen, in den Alltag, auch in eine Zeit des Leidens einzutreten, sie anzunehmen. Auch darin habe der Papst den Gläubigen ein Beispiel gegeben. Durch diese Haltung, getragen von der Gewissheit der Erlösung, sei für alle sichtbar geworden, dass auch im Alter, bei Krankheit, Siechtum und Hilflosigkeit der Mensch seine Würde nicht verliere. Seinen festen Glauben an Gott habe Papst Johannes Paul bis zuletzt bewahrt. Seine Äußerung an seinem Lebensende über die Erlösung am Kreuz und sein Bekenntnis, das Kreuz zu ertragen wie Christus, seien mutmachend.
Bruder Gabriel trug während des Requiems das Messgewand, das er vom Papst beim Weltjugendtag in Kanada als Geschenk bekam und erklärte: »Das Gewand ist weiß, trägt aber nach unten hin unterschiedliche Farbmerkmale, den Lebenslauf signalisierend, das von Gott gewollte pralle Leben, aber auch die Abenddämmerung und die Stille zum Ende«.

Artikel vom 07.04.2005