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Auf den »Pfiff« kommt es an

Showstar Roger Whittaker begeistert die Fans mit seinen großen Hits

Von Jürgen Rahe und
Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Er kann es noch, hat nichts von seiner Ausstrahlungskraft und Virtuosität eingebüßt. Weltstar Roger Whittaker ist zur Zeit auf großer Deutschlandtournee und begeistert seine vielen Fans. Auch in Bielefeld gibt es für ihn donnernden Applaus.

In der am Dienstagabend fast ausverkauften Stadthalle Bielefeld hat der »Grandseigneur der leichten Muse« eigentlich vor vier Jahren seinen Abschied von der Schlagerbühne bekannt gegeben. Doch spätestens im Sommer 2003 kribbelt es. Roger fühlt sich im Herzen noch zu jung für den Ruhestand. Er will unbedingt wieder zurück auf die Bühne, im Rampenlicht stehen und all seine bekannten und beliebten Lieder und Hits den Fans darbieten.
Gesagt, getan. Der weitgereiste Künstler mit der samtweichen Stimme und dem richtigen »Pfiff« plant nicht nur für dieses Frühjahr eine ausgedehnte Konzerttournee durch 28 deutsche Städte, sondern veröffentlicht auch das neue deutschsprachige Album »Mein schönster Traum«. Einige gefühlvolle Titel daraus präsentiert Roger natürlich auch in Bielefeld.
Doch wie das bei langgedienten Showstars meist der Fall ist: das Publikum will in erster Linie die großen Hits hören. Das ist am Dienstagabend nicht anders. Bei regelrecht ins Ohr gehenden Klassikern wie »Albany« oder »Wenn es Dich noch gibt« gehen die Zuschauer total begeistert mit. Und beim letzten Stück des Konzertes »taut« sogar eine junge Besucherin auf. Als Roger nämlich zu seinem berühmten Stück »Ein bisschen Aroma, ein bisschen Paloma, ein bisschen Schi, Schi« ansetzt, hält es selbst einige Mitglieder seiner siebenköpfigen Begleitband nicht mehr auf ihren Plätzen. Spontan stürmen sie nach vorn, heizen die Stimmung im Saal zusätzlich an.
69 Jahre ist Roger Whittaker mittlerweile. Wenn man nach der Werbung gehen wolle, teilt er dem Publikum verschmitzt mit, müsse sich ein Mensch ja schon mit 30 alt fühlen. Er aber sei im Herzen jung geblieben. Dank auch der harmonischen Verbindung mit Ehefrau Natalie, »mit der ich exakt seit 40 Jahren glücklich verheiratet bin.«
Roger Whittaker, der in Kenia geboren wurde und heute vor allem ein Faible für Urlaubsregionen wie Florida oder Irland hat, geht in seinem Bielefelder Konzert in einem Lied auch auf die Tsunami-Katastrophe in Südostasien ein. Er habe damals gerade selbst in dieser Region Urlaub gemacht. Und um seine Gefühle und Eindrücke der Katastrophe besser verarbeiten zu können, habe er vor Ort die Ballade »Two Hundred Thousand Souls« geschrieben. Als Roger dieses Stück in melancholischer Form vorträgt, wird es plötzlich mucksmäuschenstill im Großen Saal.

Artikel vom 07.04.2005