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Marks ohne Reisepass

Haftverschonung für den Schiedsrichter


Berlin (dpa). Sechs Wochen nach Robert Hoyzer ist mit Dominik Marks auch der zweite in den Wettskandal des deutschen Fußballs verwickelte Schiedsrichter wieder auf freiem Fuß. Wie der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Michael Grunwald, bestätigte, hat die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts in Tiergarten die Haftverschonung des Stendaler Referees angeordnet. Der Haftbefehl bestehe jedoch weiter.
Marks (29) war am 9. März unter dem Tatverdacht des »gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betruges in drei Fällen« sowie der »versuchten Verabredung von Verbrechen und Geldwäsche« in Untersuchungshaft genommen worden. »Man wird jetzt mit anderen Maßnahmen der Fluchtgefahr entgegenwirken«, erklärte Grunwald. Marks musste ein Kaution stellen, sein Reisepass wurde eingezogen.
Marks soll an der Manipulation von drei Fußballspielen beteiligt gewesen sein. Unter anderem war die von ihm gepfiffene Partie der Regionalliga zwischen Hertha BSC und Arminia Bielefeld (2:1) am 11. August 2004 annulliert worden.
Die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund zogen weitere Konsequenzen aus dem Skandal. Sie schlossen mit der Firma »betradar.com« aus Norwegen eine Zusammenarbeit zur Kontrolle von Auffälligkeiten bei Sportwetten. Entsprechende Beobachtungen bei allen Spielen der Bundesliga, 2. Bundesliga, des DFB-Pokals und der Regionalliga werden umgehend gemeldet.

Artikel vom 07.04.2005