Mönchengladbach (dpa). Fußballtrainer Dick Advocaat geht bei Borussia Mönchengladbach schweren Zeiten entgegen. Nach dem Rauswurf der drei Borussen-Profis Igor Demo, Markus Hausweiler und Marcelo Pletsch sind die Fans des Clubs verärgert. In Leserbriefen, Internetforen und auch im Stadion lassen die Anhänger ihrem Unmut freien Lauf und fürchten um die Zukunft ihres Clubs. Der Niederländer hatte nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den VfL Bochum am Dienstag entschieden, mit den drei Spielern nicht mehr zu arbeiten und sie in die Amateurmannschaft zu verbannen. »Für uns ist es im Moment wichtig, dass wir konzentriert und ohne störende Einflüsse arbeiten können«, begründete Advocaat seine Maßnahme. Dabei traf es in Hausweiler den Dienst ältesten Gladbacher Profi und in Igor Demo einen der beliebtesten. Und im Falle Marcelo Pletsch wurde nun ein Spieler abgestraft, dem in der Schlussminute des Spieles gegen Bochum ein Eigentor unterlief. »Schlechter Stil« und »verheerende Situation« hieß es im Internetforum »www.torfabrik.de«. In verschiedenen Leserbriefen wurde Advocaat empfohlen, den Fußballplatz nicht mit einem »Truppenübungsplatz« zu verwechseln. Sportdirektor Christian Hoch-stätter wollte sich zu den Reaktionen der Anhänger nicht mehr äußern. Die Ausmusterung der drei »Alt- Borussen« hält der ehemalige Profi für einen normalen Schritt. »Wir planen für die neue Saison nicht mehr mit diesen Spielern. Sie wissen, dass sie sich einen neuen Verein suchen können«, sagte Hochstätter. Damit nicht genug: Nico van Kerckhoven (nach Belgien) und Bernd Korzynietz (nach Bielefeld) werden den Club wohl verlassen. Mit den Torhütern Darius Kampa und Sead Ramovic wird nicht mehr geplant, Thomas Broich sowie Marek Heinz, den Advocaat auch schon in die Oberliga geschickt hatte, haben offenbar auch keine Zukunft mehr in Mönchengladbach. Der frühere Borussen-Profi Lothar Matthäus kritisierte in der »Sport-Bild« ebenfalls die Personalplanungen des Clubs. »Es tut weh, wenn ich sehe, dass in Gladbach einige Nachwuchsspieler nicht zum Zug kommen, die eine große Zukunft haben. Oder Marek Heinz: Zuerst zu den Amateuren verbannt, jetzt begnadigt - da fehlt mir das Konzept.«
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