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Zeichen setzen für den Aufschwung im Mittelstand

Sparkasse startet Investitionsprogramm in Bielefeld

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Wir wollen als Sparkasse ein deutliches Zeichen setzen, wollen einladen zu Modernisierung und Investition«, sagt Vorstandsvorsitzender Hans-Georg Vogt. Die Sparkasse Bielefeld startet jetzt ein auf drei Säulen ruhendes Förderprogramm für den örtlichen Mittelstand. Vogt: »Als Hausbank ist das unsere Verpflichtung.«

Im Mittelstand schlägt das Herz der deutschen Volkswirtschaft. Die etwa 3,3 Millionen Firmen dieser Größenordnung repräsentieren fast die Hälfte aller Bruttoinvestitionen und der Bruttowertschöpfung aller Unternehmen. Sieben von zehn Arbeitsplätzen und acht von zehn Ausbildungsplätzen stellt der Mittelstand zur Verfügung.
In Bielefeld ist die Sparkasse die Hausbank des Mittelstandes, 65 Prozent der heimischen Unternehmen bezeichnen das Institut als ihre Hausbank. Und die will mit ihren Maßnahmen Kunden in Handwerk und Gewerbe stärken, praxisnah, unkompliziert und schnell. Vorstandsmitglied Michael Fröhlich: »Unternehmer, die noch zögern, geplante Investitionen zu tätigen, erhalten im Frühjahr einen Anreiz, aktiv zu werden.«
Das Investitionsprogramm mit festen Ansprechpartnern basiert auf drei Maßnahmen. Bis zum 30. Juni befristet stellt die Sparkasse ein Sonderkontingent von zehn Millionen Euro zur Renovierung und Modernisierung von Wohneigentum zur Verfügung. Die besonders günstigen 3,75 Prozent Zinssatz auf fünf Jahre bei einem maximalen Kreditbetrag von 30 000 Euro und maximal zehn Jahren Laufzeit setzen allerdings die Vergabe der Aufträge an heimische Handwerker voraus. Damit sind 333 Renovierungsvorhaben in heimischen Haushalten denkbar. Die Baukredite im privaten Bereich sind gegenwärtig weniger gefragt.
Für mittelständische Unternehmen und Freiberufler aus Bielefeld stehen bis zum 30. Juni ebenfalls zehn Millionen Euro Sonderkontingent zur Verfügung. Ermöglichen will das Institut damit bei 3,75 Prozent Vorzugszins, dass Unternehmer am Standort Bielefeld in die wirtschaftliche Zukunft investieren können. Gerade für kleine Betriebe ist die Anschaffung einer Maschine ein besonders hohes Wagnis. Gleichzeitig ist die Eigenkapitalquote bei kleinen Firmen bis zu 2,5 Millionen Euro Umsatz mit 4,1 Prozent in Deutschland alarmierend gering. Kleine und kleinste Firmen sind laut Sparkasse teilweise bis zu 70 Prozent fremdfinanziert.
Die dritte Säule des einzigartigen Investitionsförderungsprogramms wendet sich an innovative, besonders schnell wachsende mittelständische Unternehmen, die verstärkt eigenkapitalnahe Finanzierugsmittel benötigen. In Kooperation mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW, mit NRW-Bank und Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft, stehen Mittel bereit, damit Firmen Eigenkapitalquote und Rating verbessern können. Vogt: »Wir haben als Marktführer eine besondere Verpflichtung, den Standort Bielefeld zu stärken.«

Artikel vom 08.04.2005