Viele Absagen für Charles und Camilla - Monarchiegegner jubeln
London (dpa). Nur noch zwei Tage bis zur Hochzeit von Charles und Camilla - aber Heiratsfieber will sich in England nicht einstellen. Stattdessen hagelt es Absagen. Nicht nur die Queen wird der Trauung fernbleiben, auch fast alle anderen Monarchen und Thronfolger Europas belassen es offenbar beim Kartengruß. Nach der Verschiebung der Hochzeit von Freitag auf Samstag müssen sich manche nun allerdings eine andere Ausrede einfallen lassen. So hatten Spaniens Kronprinz Felipe und seine Frau Letizia Ortiz die Einladung mit dem Hinweis ausgeschlagen, sie würden am Freitag eine Ehrendoktorwürde verleihen. Noch besser die Entschuldigung der schwedischen Kronprinzessin Victoria: Sie müsse eine Ikea-Filiale eröffnen - das gehe nun mal vor. Die britische Presse weidet sich am »königlichen Hochzeitsfiasko, Folge 460« (Mirror). Die Schadenfreude ist um so größer, weil Charles in den vergangenen Wochen viele Sympathien verspielt hat. Die Monarchiegegner jubeln. Republic, die führende Vereinigung zur Abschaffung des Königtums, verweist auf eine Umfrage, wonach 65 Prozent der Briten glauben, dass die Ehe mit Camilla die Monarchie schwächen wird. »Ein erheblicher Teil der Bevölkerung betrachtet die Beziehung als Verrat an Prinzessin Diana«, schreibt der »Independent«. Der ehemalige Chefredakteur des konservativen »Daily Telegraph«, Sir Max Hastings, spricht sogar schon von »letzten Chance« für den »zunehmend unbeliebten« Charles, in dem nur noch jeder dritte Brite den nächsten König sieht.
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