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Gutachten
bestätigt Sicht
der Initiative

Mobilfunk in Fürstenberg

Fürstenberg (WV/han). In seiner jüngsten Sitzung hatte es der Bad Wünnenberger Rat mehrheitlich abgelehnt, ein unabhängiges Gutachten über mögliche Alternativ-Standorte für die umstrittene Mobilfunkantenne in Fürstenberg erstellen zu lassen. Nun hat die Interessengemeinschaft für gesundheits- und umweltverträglichen Mobilfunk das Zepter in die Hand genommen und die Expertise selbst in Auftrag gegeben.

Vor einigen Tagen machte Diplom-Physiker Dr. Peter Nießen im Auftrag des Kölner Instituts Nova Messungen an verschiedenen Punkten im Ort, um zunächst die Strahlenbelastung durch bereits bestehende Mobilfunksendeanlagen zu ermitteln. Der Sachverständige, so die Bürgerinitiative in einer Pressemitteilung, habe anschließend festgestellt, dass eine Mobilfunkversorgung Fürstenbergs mit Standorten außerhalb der Wohnbebauung grundsätzlich realisierbar sei und diese Möglichkeit auch für die geplante Sendeanlage von e-plus besteht. Auch wenn dann gegebenenfalls mit erhöhter Sendeleistung gearbeitet werden müsste, würde die maximale Immission elektromagnetischer Strahlung im bewohnten Gebiet deutlich geringer ausfallen.
Trotz dieses Ergebnisses deutet viel darauf hin, dass die Antenne ihren Standort gegen den Willen der Bürgerinitiative auf der alten Genossenschaft finden wird. So hatte sich (wie berichtet) der Rat in einem Beschluss für diese Lösung ausgesprochen.
Dennoch fordert die Initiative, zum Wohle aller Bürger bis zum Vorliegen des schriftlichen Gutachtens in etwa 14 Tagen keinen Standort »vorschnell durchzusetzen«. »Die Folgen würden über Jahrzehnte eine vermeidbare und unnötige gesundheitliche Belastung der Bevölkerung darstellen«, heißt es in dem Schreiben.
Mit der »Vereinbarung über den Informationsaustausch und die Beteiligung der Kommunen beim Ausbau des Mobilfunknetzes«, die im Juli 2001 zwischen den Mobilfunkbetreibern und den kommunalen Spitzenverbänden geschlossen wurde, werde den Kommunen ein weitgehendes Mitspracherecht bei der Auswahl von neuen Mobilfunkstandorten eingeräumt. Die Fürstenberger Aktiven betonen, um dieses Recht nutzen zu können, bedienten sich bereits viele Kommunen entsprechender Gutachten.

Artikel vom 07.04.2005