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Keine Talkshow ohne Falter

600 Gäste kamen zum Vortrag des Parteienforschers


Bielefeld (bp). »Keine Talkshow ohne Falter« - mit diesen Worten kündigte Alexandra Oetker als Gastgeberin für das Liberale Netzwerk Professor Dr. Jürgen Falter (61) an. Der Parteienforscher und Autor (»Der lange Weg der Grünen«) sprach gestern Abend in der Ravensberger Spinnerei vor mehr als 600 Gästen und sinnierte darüber, ob die wohl deshalb gekommen seien, weil die Häppchen im Anschluss so gut sind.
Mit Alexandra Oetker war er sich einig, dass die »demografische Zeitbombe« das größte Problem sei, die Politik aber habe diese seit Jahren abzusehende Entwicklung verdrängt. Politik müsse Sachwalter des Bürgers sein, nicht ihr Souverän. Die Individualisierung der Gesellschaft sei Schuld daran, dass sich die Bürger nicht mehr binden wollten: »Weder an eine Gewerkschaft, noch an eine Kirche und erst recht nicht an eine Partei.«
Falter machte sich Sorgen darüber, dass der Bürger, der mit der Regierungspolitik nicht einverstanden sei, mehr und mehr nicht der »Opposition im System, sondern der Opposition zum System« seine Stimme gebe. Er betonte, Parteien seien durchaus notwendig, ihre Aufgabe aber durch und durch undankbar.
Gekommen waren unter anderem Dr. Hans-Dietrich Winkhaus, Mitglied des Gesellschafterausschusses von Henkel und Frau Christine, Clemens Graf von Wedel (Bankhaus Sal. Oppenheim), Rixa Gräfin von Oeynhausen, Handwerkskammerpräsidentin Lena Strothmann und Ehemann Heinrich Kleegräfe, die Landtagsabgeordneten Angelika Gemkow und Joachim Schultz-Tornau, Dr. Stefanie Heraeus (Kunstverein), Beigeordneter Rainer Ludwig.
FDP-Bundestagsabgeordnete Gudrun Kopp freute sich, dass noch vor der Landtagswahl Dr. Wolfgang Gerhardt, Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Liberalen Gast des Netzwerkes ist (18. Mai): »Und am 3. Mai komme ich mit Wolfgang Brüderle nach Bielefeld.«Bericht Politik

Artikel vom 07.04.2005