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Zusammenrücken im Klassenzimmer

Hohe Anmeldezahlen für weiterführende Schulen - Gymnasien vorn

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). An Bielefelds weiterführenden Schulen heißt es auch im kommenden Schuljahr »eng zusammenrücken«. Nicht nur die Anmeldezahlen für die Eingangsklassen bewegen sich weiter auf einem hohen Niveau. Vor allem Gymnasien und Berufskollegs klagen darüber, dass viele Schulabgänger mit Real- und Hauptschulabschluss weiter die Schulbank drücken wollen, weil sie keine Lehrstelle finden.

»Darunter sind viele mit durchaus passablen Zeugnissen«, sagt Gerd Kranzmann, Sprecher der Bielefelder Gymnasialdirektoren. Meldeten sich für die gymnasiale Oberstufe in den Vorjahren durchschnittlich 100 Realschulabgänger an, waren es beim jüngsten Termin für das kommende Schuljahr 198.
Die städtischen Berufskollegs konnten nahezu 400 Interessenten bisher nicht versorgen. Gefragt sind bei den Schulabgängern vor allem die Handelsschule, aber auch andere Fachschulausbildungen - als Parkposition während der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Hinzu kommen Abgänger ohne Schulabschluss, die über den vom Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement angestoßenen Ausbildungspakt neben einem Berufspraktikum auch zwei Schultage in der Woche absolvieren sollen.
Am Mittwoch kommender Wochen soll es im Rathaus einen internen Krisengipfel geben, wo Vertreter der Schulen, der Kammern und der Arbeitsagentur die aktuelle Situation erörtern und nach kurzfristigen Lösungsmöglichkeiten Ausschau halten wollen.
Voll wird es erneut auch in den Eingangsklassen der weiterführenden Schulen. Für die fünften Klassen der Gymnasien liegen 795 Anmeldungen vor, die sich auf das Ratsgymnasium (85 Anmeldungen/76 im Vorjahr), das Gymnasium am Waldhof (107/135), das Max-Planck-Gymnasium (123/108), das Ceciliengymnasium (124/143), das Brackweder Gymnasium (79/85) und das Gymnasium Heepen (153/155) verteilen.
Für die Realschulen liegen derzeit 778 Anmeldungen vor: Brackwede (60 Anmeldungen/51 im Vorjahr), Heepen (118/98), Jöllenbeck (76/116), Bosseschule (50/51), Gertrud-Bäumer-Schule (97/112), Kuhlo-Realschule (77/117), Luisenschule (86/83), Realschule Senne (82/86) und Theodor-Heuss-Schule (132/114).
Die Gesamtschulen werden im kommenden Schuljahr 596 Jungen und Mädchen aufnehmen. Ihr Kontingent ist stets begrenzt. 116 Fünftklässler wird es in der Gesamtschule Brackwede geben, 120 an der Rosenhöhe, 210 in Schildesche und 150 in Stieghorst.
Bei den Hauptschulen steht meist erst kurz vor Schuljahresende fest, wie viele Neuzugänge sie verzeichnen werden.Politik

Artikel vom 06.04.2005