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Egon Hoegen, die
Stimme bei Harry

Schmidt beendet seine Osterpause

Von Rolf-Dieter Bock
ARD, 23 Uhr: Zwei Wochen nahm sich der »Maitre« und verschwand in den Osterurlaub. Von heute an ist »Harald Schmidt« wieder da. Und wird, wie immer, angekündigt von Egon Hoegen, dem Mann, dessen Gesicht man nicht sieht.
Egon Hoegen, der Mann aus dem »Off«.Foto: dpa

Aber die Stimme, die Stimme ist es, die immer wieder fasziniert. Und mit dieser Stimme ist der mittlerweile 74-jährige Hoegen bei Schmidt immer dabei, wie er stets betont. Er spricht nämlich den Vorspann bei »Harald Schmidt«. Seine weiteren »Auftritte« sind nicht regelmäßig. Das wird spontan geregelt, wenn sich Schmidt am Nachmittag vor der Sendung mit der Redaktion trifft. Mal ist Hoegen also dabei, mal nicht. Lyrik über Schildkröten und satirische Einspielfilme vertont der gelernte Schauspieler jetzt ebenso hingebungsvoll bis bisher beim »7. Sinn« die Hinweise zur Gurtpflicht oder Zungenbrechernamen ausländischer Korrespondenten in »Internationalen Frühschoppen«, den Hoegen 30 Jahre lang an- und abmoderierte.
»Die Arbeit mit Harald Schmidt macht mir richtig Spaß. Ich bin an sich ein sehr lustiger Mensch«, sagt Hoegen und lacht. Das tut er oft, laut und ausdauernd. Nur gab ihm sein Beruf ihm kaum Gelegenheiten, das auch am Mikrofon zu tun. So ernst, wie es für die ersten Rundfunksprecher nach dem Krieg geboten war, verlas er die Weltnachrichten live im Radio, vertonte Dokumentationen und moderierte Konzerte. Seine Markenzeichen: Die perfekte Betonung und eine minimale Fehlerquote. Eigentlich hatte er aber Schauspieler werden wollen.
Übrigens, der »7. Sinn«: den hat die ARD nach 39 Jahren vorerst auf Eis gelegt. Für die dreiminütige Sendung mit Verkehrstipps vor der sonntäglichen »Sportschau« wird ein neuer Sendeplatz gesucht. Eingestellt werden soll sie nicht.

Artikel vom 06.04.2005