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Die Attraktion
heißt Häkkinen

DTM präsentiert sich in Hamburg

Hamburg (dpa). Die lange Pause hat der Beliebtheit von Mika Häkkinen nicht geschadet. Bei der offiziellen Saison-Präsentation des Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) rund um die Hamburger Binnenalster war der Finne die umjubelte Attraktion.

Vier Jahre nach seinem Abschied aus der Formel 1 wagt der zweimalige Weltmeister ein Comeback in der Tourenwagenserie. »Das ist eine große Herausforderung«, meinte der einstige Rivale von Michael Schumacher.
Mercedes hat Häkkinen den Wiedereinstieg in den Rennsport ermöglicht. »Er hat die DTM immer hoch respektiert und wir haben oft über die Rennserie gesprochen«, erzählte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Dass der 36-jährige Häkkinen in der DTM für Mercedes fährt, war logisch. Mit der Marke verbinden ihn seine beiden WM-Titel in der Formel 1 1998 und 1999.
Seine ersten Testfahrten im DTM-Auto hat Häkkinen absolviert. »So viel lässt sich sagen: Er war nicht umsonst zwei Mal Formel-1-Weltmeister«, lobte sein Teamkollege, der viermalige DTM-Champion Bernd Schneider. »Es herrscht bei den Fahrern ein genauso hohes Level wie in der Formel 1«, sagte Häkkinen. »Erst in Hockenheim weiß ich, wo ich stehe«, blickte er auf den Saisonstart am 17. April.
Bei den Demonstrationsrunden um die Binnenalster, die nach Veranstalterangaben 20 000 Zuschauer sahen, ließ Häkkinen den Kollegen den Vortritt und gab stattdessen Interviews und Autogramme. Dass er in seiner Zeit als Vorruheständler kaum etwas verlernt hat, will er zeigen, wenn es ernst wird. Seit 2001 hat der Finne nur wenige Rennen aus Spaß bestritten. »Ich habe viele andere Dinge gemacht. Aber ich habe gemerkt, dass ich das Rennfahren liebe«, meinte Häkkinen über seine Beweggründe für die Rückkehr.
Dass die DTM für ehemalige Formel-1-Fahrer kein einfaches Pflaster ist, musste auch Heinz-Harald Frentzen erfahren. In seinem Debüt-Jahr 2004 holte der Ex-Vizeweltmeister für Opel gerade einmal drei Punkte. In die neue Saison geht der 36 Jahre alte Rennfahrer mit größerem Optimismus: »Mir gefällt das Auto wesentlich besser als das alte.«
20 Fahrer aus zehn Nationen werden beim Saisonstart am 17. April auf dem Hockenheimring dabei sein. Insgesamt wird die Meisterschaft in elf Rennen in sechs Ländern entschieden. Neu sind die Läufe auf der Traditionsstrecke im belgischen Spa, in Istanbul und das Stadtrennen im französischen Avignon. »Der Hersteller wollen die Europäisierung. Aber der Schwerpunkt liegt in Deutschland«, meinte DTM-Chef Hans Werner Aufrecht.
Außer Mercedes und Opel ist Titelverteidiger Audi mit Champion Mattias Ekström aus Schweden an der Spitze als dritter Hersteller am Start. Die ARD überträgt in der neuen Saison alle Läufe.

Artikel vom 06.04.2005