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Das Erzbistum trägt Trauer

Requiem im Dom zu Paderborn mit Erzbischof Becker

Paderborn (WB/ms). Das Erzbistum Paderborn trauert um den verstorbenen Papst Johannes Paul II. Mehr als 1000 Gläubige feierten gestern Abend zusammen mit Erzbischof Hans-Josef Becker im Hohen Dom zu Paderborn ein feierliches Pontifikalrequiem.

So dicht gedrängt beten die Christen im Hohen Dom sonst nur zur Eröffnung der kirchlichen Liborifeierlichkeiten. Wo dann beim Aufbrausen des Liboritusches den Paderbornern Freudenschauer über den Rücken laufen, herrschte stille Trauer bei den Gläubigen, von denen sich auch gestern Abend wieder viele in die Kondulenzlisten eingetragen haben. Einige Tausend waren es bisher, die auf mehr als 50 Doppelbögen ihr Beileid bekundet haben.
»Gehen wir voran!« Diese persönlichen Worte des Papstes anlässlich einer Privataudienz habe er als geistiges Vermächtnis mit genommen, betonte der Paderborner Oberhirte bei der Begrüßung der Gläubigen zu Beginn des Requiems, in Erinnerung an die Verleihung des Palliums zur Ernennung zum Erzbischof in Rom. Das Seelenamt feierte der Erzbischof in Konzelebration mit den drei Weihbischöfen Manfred Grothe, Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Matthias König sowie Dompropst Dr. Wilhelm Hentze und Generalvikar Alfons Hardt. Auf dem mit weißen Hortensien schlicht geschmückten Hochaltar brannte die Osterkerze.
Erzbischof Hans-Josef Becker erinnerte an den unvergesslichen Besuch des Papstes in Paderborn im Juni 1996. Er rief die Erinnerung an die Senne zurück, als Johannes Paul II. bei der Eucharistiefeier die Botschaft der Hoffnung verkündet hat, indem er sagte: »Deshalb möchte ich gerade hier an diesem so wichtigen Ort Paderborn der ganzen Kirche in Deutschland zurufen: Lasst euch nicht durch Sturm und See in Mutlosigkeit und Resignation stürzen! Seid vielmehr einig in der Hoffnung und stärkt euch im gemeinsamen Glauben! Erinnert euch an die lange Geschichte des christlichen Glaubens in diesem Land! Lasst nicht zu, dass dieser Glaube schwächer und kraftloser wird! Habt keine Angst um die Zukunft des christlichen Glaubens und der Kirche! Im Gegenteil: Schreitet mutig und im vertrauen auf Jesus Christus ins nächste Jahrtausend.« Dieses Vermächtnis des Heiligen Vaters an die Ortskirche von Paderborn, so der Erzbischof, nehmen wir als kostbaren Schatz mit in die Zukunft unserer Gemeinschaft im Glauben. Man schien zu fühlen: Die Botschaft kam an.

Artikel vom 08.04.2005