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Schlapphutträger mit Nuschelgesang

Porträt über den Panik- und Deutschrocker Udo Lindenberg bei RTL

RTL, Samstag, 22.45 Uhr: Darauf genehmigte sich Panikrocker Udo Lindenberg ein »Eierlikörchen«: Der 58-Jährige war in seinem Privatkino im Hotel »Atlantic« vom Special »100 % Udo Lindenberg« beeindruckt.

Der 60-minütige Film lässt nicht nur die Karriere des Musikers Revue passieren, sondern den bekannten Schlapphutträger mit dem Nuschelgesang auch noch einmal offen reden. »Die haben mein Leben wirklich mit der Tiefseetaucherbrille unter die Lupe genommen«, meint der Deutschrocker, längst zur lebenden Legende geworden, über die Zeitreise von der Kindheit in Gronau bis heute.
Das TV-Team erinnert an Udos musikalische Anfänge als begnadeter Schlagzeuger, den Durchbruch 1973 mit »Alles klar auf der Andrea Doria« und den Aufstieg zum Urvater des Deutschrocks. Auch dem politischen Engagement des Sängers (»Sonderzug nach Pankow«, »Wozu sind Kriege da«), der 1983 im Ost-Berliner »Palast der Republik« auftrat, widmet sich das Porträt.
Seit mehr als 30 Jahren steht der Musiker nun im Licht der Öffentlichkeit, sorgte mit seinen musikalischen Erfolgen ebenso immer wieder für Schlagzeilen wie mit seinem exzessiven Lebensstil. »Mein Leben als Inszenierung. So habe ich es gewollt«, schrieb er selbst in seiner 2004 erschienenen Biografie. Auch im TV-Special spricht er über dunkle Seiten seiner Vergangenheit - als »hauptberuflicher Schnaps-Experte«.
45 Minuten (ohne Werbung) für drei Jahrzehnte im Showgeschäft - das »100 %«-Team setzte auf schnelle Schnitte, Archivaufnahmen, Fotos aus dem Privatalbum und viele Interviewpartner. Die kurzen Statements im Stil der Revival-Shows wirken bisweilen überflüssig, zeigen aber auch selten vor der Kamera zu sehende Udo-Angehörige wie seinen Bruder, seine Schwestern - Zwillinge - und seine derzeitige Herzensdame Tine Acke. Und nicht zuletzt öffnet Udo seine »Panikzentrale« im »Atlantic« und führt vor, was man mit »Eierlikörchen« noch machen kann: Im Atelier malt er seine bekannten Likörelle.

Artikel vom 09.04.2005