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Gunther Dwelk ist in Bielefeld Eurobahn-Niederlassungsleiter.

Innovatives
Konzept in
neuer Halle

Die »Eurobahn« auf Expansionskurs


Von Jürgen Rahe (Text und Fotos)
Sieker (WB). Die Eurobahn Bielefeld, die vor fünf Jahren als erste Privatbahn in Ostwestfalen-Lippe ihren Betrieb aufgenommen hat, setzt auf Expansion. Um dem erhöhten Geschäftsvolumen gerecht zu werden, war der Bau einer neuen modernen Werkstatthalle erforderlich. Gestern wurde die Halle am Betriebsstandort in Sieker feierlich eingeweiht.
In eineinhalb Jahren Bauzeit sei eine Werkstatthalle entstanden, die auf ein innovatives Instandhaltungskonzept ausgelegt sei, erklärte im WB-Gespräch Eurobahn-Niederlassungsleiter Gunther Dwelk (39). »Das hochtechnisierte Projekt, für das 1,4 Millionen Euro investiert worden sind, wird in dieser Form erstmals in Deutschland angewendet.«
Im Klartext: Bei den regelmäßigen Wartungsarbeiten der Dieseltriebwagen kommt es aufgrund der neuen Technik zu einer Zeitersparnis von drei bis vier Stunden. Gunther Dwelk: »Für die Instandhaltungsarbeiten im Unterflurbereich, die bei heutigen Dieseltriebwagen sehr oft vorkommen, wird das Fahrzeug stets angehoben. Dazu werden Hebeböcke benutzt, die das Fahrzeug über die Drehgestelle anheben, woraus sich erhebliche Vorteile für die Instandhaltung ergeben.« Die Anhebung selbst gehe nun dank der Technik in Windeseile über die Bühne.
Sowohl die neue als auch die alte Werkstatthalle der Eurobahn-Verkehrsgesellschaft befinden sich auf dem Gelände der Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (GAB) an der Meisenstraße 65. Weil die Anzahl der im Einsatz befindlichen Dieseltriebwagen von anfangs sieben auf mittlerweile 18 angestiegen ist und im Dezember 2003 eine dritte Eurobahn-Fahrstrecke hinzukam, müsse auch weiterhin die alte Werkstatthalle nach konventionellem Wartungsverfahren in Anspruch genommen werden, erklärt Gunther Dwelk.
Eurobahn-Auftraggeber in Ostwestfalen-Lippe ist der Verkehrsverbund OWL. Deren Verbandsvorsteherin Lieselore Curländer gehörte gestern zu den zahlreichen Gästen, die die neue Halle in Augenschein nahmen. Und sie sparte nicht mit Lob. Curländer: »Die Eurobahn hat sich längst etabliert und fährt seit Dezember 2003 auch über OWL hinaus mit der Weser- und Lammetalbahn bis weit in den Niedersächsischen Raum hinein. Dem Unternehmen wünsche ich für die Zukunft zweistellige Zuwachsraten. Dieses auch vor dem Hintergrund der derzeit aktuellen Feinstaub-Diskussion.«
Die Eurobahn Bielefeld, ein Unternehmen der Rhenus Keolis GmbH & Co. KG, beschäftigt derzeit 85 Mitarbeiter. In OWL sind täglich fast 9000 Fahrgäste mit Zügen der Eurobahn unterwegs. Die gute Publikumsresonanz führt Gunther Dwelk nicht zuletzt auf den erstklassigen Service zurück, den sein Unternehmen den Fahrgästen biete.
Unter den vielen geladenen Gästen, die Eurobahn-Niederlassungsleiter Dwelk begrüßen konnte, befand sich auch GAB-Geschäftsführer Franz Schaible. Die GAB ist Verpächter, und natürlich ist Schaible froh, wenn das Eurobahn-Unternehmen floriert. Schaible gestern an die Adresse von Dwelk: »Weiterhin auf gute Nachbarschaft. Und: bleiben Sie bitte noch lange, lange hier.«

Artikel vom 06.04.2005