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Zwischenmahl
reicht nicht aus

Absage an »Helga-Anders-Straße«

Von Gerhard Hülsegge
Quelle (WB). Die 1986 im Alter von nur 38 Jahren verstorbene Schauspielerin Helga Anders (»Der Forellenhof«, »Die Unverbesserlichen«) hat zwar von 1957 bis 1959 in Quelle gewohnt. Eine Straße wird nach ihr dennoch wohl nicht benannt.

»Dafür müsste sie hier geboren sein und nicht nur eine Zwischenmahlzeit eingelegt haben«, so Brackwedes Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz. Grund, sich zu erinnern: Der Münchener Werner Zillig arbeitet an einer Biographie über Helga Scherz, so der richtige Name der 1948 in Innsbruck geborenen Künstlerin, die 1957 mit ihrer Mutter Berta Treddemeyer von Georgsmarienhütte nach Quelle in die damalige Friedrichstra0e 28b (heute Georgstraße) und zwei Jahre später nach Bayern an den Tegernsee zog.
Fest steht, dass die Karriere des knabenhaft-frechen Teenagers am Stadttheater Bielefeld begann. So spielte »Helgi Scherz« laut Programmheft unter anderem das »Heinerle« in Leo Falls »Der fidele Bauer«. »Leider hat das Stadttheater über das Programmheft hinaus keine Unterlagen und keine Fotos von dieser Aufführung«, klagt Zillig, »und auch sonst fehlen unmittelbare Zeugen und Fotos«.
Engen Kontakt pflegte die junge Helga zu ihrer Lehrerin in der Brocker Schule, Grete Gehrmann aus Gadderbaum. Sie hat sie als temperament- und fantasievolle Schülerin beschrieben, die auch gut zeichnen konnte. Und weil Klein-Helgi auch bei den Theateraufführungen in der Volksschul-Aula brillierte, verschaffte ihr Schauspieler Hans Gehrmann Zutritt zu den Städtischen Bühnen. Später bestätigte sich die Vermutung, dass es hier ein besonderes Talent zu fördern galt. An der Seite von Heinz Rühmann erhielt Helga Anders in »Der Taschendieb« ihre erste Filmrolle.
Biograph Zillig hofft, dass in privaten Fotoalben aus der Bielefelder Zeit noch Bilder von Helga Scherz (Anders) existieren und es Menschen gibt, die sich interviewen lassen. Kontakt: Tel. 089-72483549.

Artikel vom 06.04.2005