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Für Star Wars vor der Kamera

Drei Jungen aus OWL machen bei Fernsehwerbespot-Dreh mit

Von Malte Samtenschnieder
Bielefeld (WB). Eigentlich sind Marius (11) aus Helpup, Maximilian (13) aus Gütersloh und Nils (13) aus Bielefeld total normale Jungen. Doch schon bald werden ihre Gesichter in ganz Deutschland über die Fernseh-Schirme flimmern. Denn die drei Teenager standen jetzt für einen Spielzeug-TV-Spot vor der Kamera. Dieser ist ab April bei RTL II und Super-RTL zu sehen.

Für Raumschiff-Modellbausätze aus Kunststoff werben Marius, Maximilian und Nils in dem 20-sekündigen Werbefilm, den die Firma Vogelsänger Neue Medien aus Bielefeld für den Bünder Spielzeughersteller Revell gedreht hat. »Wir bringen nämlich pünktlich zum Filmstart von Star Wars ÝEpisode 3 - Die Rache der SithÜ im Mai sechs neue Produkte auf den Markt«, erläutert Revell-Sprecherin Sandra Kampeter im JUGENDSTIL-Gespräch.
Mehr als 100 jugendliche Bewerber hatten sich um die drei begehrten Filmhauptrollen beworben. Nach drei Casting-Runden hatten Marius, Maximilian und Nils als »coole, moderne Kinder, die sich vor der Kamera ordentlich bewegen« am Ende die Nase vorn. Filmerfahrung hatte keiner von ihnen. Dennoch meisterten sie ihren ersten Drehtag mit Bravour.
Zehn Stunden harter Arbeit steckten letztlich in den zwei oder drei Sekunden Film, die das Trio beim fertigen Spot im Bild zu sehen sein wird. Neben realen Filmszenen wird dieser mit Hologrammen aus dem Computer und echten Ausschnitten aus dem Star-Wars-Kinofilm aufgepeppt. »Drei Tage allein nimmt der Schnitt in Anspruch, dann wird der Film synchronisiert«, erklärt Vogelsänger-Neue-Medien-Geschäftsführer Günter Weigel.
Während sich Marius und Nils in einem extra für diesen Zweck aufgebauten Jugendzimmer auf dem Teppichboden lümmeln und - beobachtet von einer Kamera - immer wieder ihre Raumschiffe durch die Luft sausen lassen, sind sie umringt von zahlreichen Experten. Produktionsleiter, Regisseur, Kameramann, zwei Assistenten, ein Special-Effects-Experte, der Maskenbildner und die eigenen Eltern haben für sie unzählige Tipps parat, wie sie am besten auf Kommando »überrascht« in die Kamera schauen. Dennoch sind 50 Versuche erforderlich, bis Regisseur Rolf Nackenhorst mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Trotz der anstrengenden Strapazen vor der Kamera würde Nils, wie er erzählt, jederzeit wieder bei einem Dreh mitmachen. Ähnlich geht es Marius. »Anfangs war ich schrecklich aufgeregt. Doch die Arbeit macht viel Spaß«, sagt der Elfjährige. Als er erfuhr, dass er beim Dreh dabei ist, konnte er es zunächst nicht glauben - ebenso wie seine Mitschüler. Wie stolz werden diese sein, wenn Marius auf der Mattscheibe durch die Weiten des Weltalls schwebt.

Artikel vom 07.04.2005