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Schuler macht Schule

Arminia-Fans feiern Verteidiger und pfeifen auf Skela

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Lob und Tadel werden in der Bielefelder SchücoArena derzeit ganz gezielt verteilt. Während der künftige Lauterer Ervin Skela gegen Leverkusen bei seiner Einwechslung mit Pfiffen begrüßt wurde, ließ die Galerie Arminia-Verteidiger Markus Schuler von Beginn an regelrecht hoch leben.

Lange hatte es gedauert, ehe die Bielefelder den Ex-Freiburger ins Herz schlossen. Doch im ersten Heimspiel nach der vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2007 erkannten endlich auch die Zuschauer den Wert ihres 27 Jahre alten Linksverteidigers, den Trainer Uwe Rapolder stets als »außerordentlich wichtig für unseren Spielaufbau« bezeichnet hatte.
Allerdings war es nicht nur ein symbolischer Dank, den Schuler einheimste: Er verdiente sich die Zustimmung der Zuschauer mit zahlreichen guten Aktionen. Dabei bremste er in der Anfangsphase Nationalspieler Paul Freier mehrfach elegant aus und hatte fortan leichtes Spiel.
Schuler führte seine Selbstsicherheit auf die wiedergewonnene körperliche Verfassung zurück. »Das letzte Quäntchen Fitness hat bis jetzt gefehlt«, urteilte der Verteidiger, der wegen eines Innenbandrisses den Rückrundenauftakt verpasst hatte. Inzwischen hat er auch diesen Rückstand wieder aufgeholt. »Heute war die Aggressivität wieder da, und das hat der Freier zu spüren bekommen«, sagte er selbstbewusst. Allerdings handelte er sich damit auch die vierte gelbe Karte ein und ist somit als dritter Armine nach Fatmir Vata und Benjamin Lense von einer Sperre bedroht.
Dazu beigetragen hatten aber nicht nur die Fans, sondern auch das Verhalten der Vereinsführung, die mit der Vertragsverlängerung die gute sportliche Entwicklung belohnte. Schuler zeigte sich angetan: »Das beflügelt, es ist schließlich eine tolle Anerkennung, und es hilft natürlich, wenn ich weiß, die sind mit mir zufrieden.«
Nicht zufrieden mit sich und der Welt war dagegen Ervin Skela. Ob die Pfiffe ihn so sehr getroffen hatten oder die Nichtberücksichtigung für die Startelf - all das blieb offen. Der Albaner verließ eine Woche vor dem Spiel gegen seinen künftigen Verein 1. FC Kaiserslautern wortlos seinen aktuellen Arbeitsplatz.

Artikel vom 05.04.2005