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Bis 31. Juli gesperrt: Thijs Waterink. Foto: Brucks

Sperre für Waterink
bis 31. Juli verkürzt

Paderborns Ex-Kapitän will wieder spielen

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Die Sperre für Thijs Waterink (36), Ex-Kapitän des Fußball-Regionalligisten SC Paderborn 07, soll bis zum 31. Juli verkürzt werden. Darauf haben sich Waterinks Paderborner Anwalt Jost Ferlings und DFB-»Chefankläger« Horst Hilpert gestern geeinigt.

In der vergangenen Woche hatte der Kontrollausschuss unter Vorsitz von Hilpert Klage beim Sportgericht eingereicht und eine Sperre bis zum 30. September dieses Jahres beantragt. »Aufgrund des fortgeschrittenen Alters von Waterink bin ich mit Herrn Hilpert so überein gekommen, damit der Spieler überhaupt noch eine sportliche Zukunft hat«, sagte Ferlings.
Demnach wird Waterink nun von 1. August an sowohl national als auch international wieder seinem Beruf nachgehen können. »Ich habe keine Wahl und muss mit dieser Entscheidung leben«, teilte der Holländer mit. Der zweifache Familienvater liegt seit seiner Suspendierung Ende Januar »auf Eis«, nachdem er zugegeben hatte, vor dem von Schiedsrichter Robert Hoyzer manipulierten DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV am 21. August 2004 (4:2) 10000 Euro von einem Unbekannten in Empfang genommen und das Geld am Tag nach der Partie an seine Mitspieler verteilt zu haben. Dass er in die Manipulation eingeweiht gewesen und vor dem Elfmeter zum 1:2 absichtlich gefallen sei, wie Hoyzer DFB und Staatsanwaltschaft gegenüber behauptet hat, bestreitet er nach wie vor.
Daher sieht Waterink die Anerkennung der Sperre auch keinesfalls als Schuldgeständnis: »Ich werde dafür bestraft, dass ich Geld genommen habe und für nichts anderes.« Auch Ferlings betont, »dass wir zu unserer Verteidigungslinie stehen, aber es hätte bei einer mündlichen Verhandlung, die jetzt hinfällig ist, auch schlimmer für meinen Mandanten ausgehen können«.
Waterink will zurück auf den Rasen, aber wohl nicht im SCP-Trikot: »Das glaube ich nicht.« Sein Vertrag läuft bis 30. Juni, hier steht eine Einigung zwischen beiden Parteien noch aus.

Artikel vom 05.04.2005