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»Ein-Euro-Jobs keine Lösung«

Partei »Arbeit und soziale Gerechtigkeit« fordert Ausbildungsplatzabgabe


Bünde/Kirchlengern/Rödinghausen (BZ). Um 32,1 Prozent ist die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren seit dem Vorjahr im Kreis Herford angestiegen. Mit dieser dramatischen Entwicklung setze sich der Kreisverband der Partei »Arbeit und soziale Gerechtigkeit - die Wahlalternative WASG« bei ihrem jüngsten Treffen auseinander. Ergebnis: Mit Hartz IV würden auch die Jugendlichen in der Statistik erfasst, die sich von der Agentur für Arbeit keine Hilfe erhoffen. Expertinnen und Experten hätten bereits seit Jahren bemängelt, das wahre Ausmaß der Jugendarbeitslosigkeit und Ausbildungsplatzmisere werde verschleiert. Dazu käme die enorme Nachfrage nach Ausbildungsplätzen, die auch um 13,6 Prozent zugenommen habe.
Im März 2005 waren im Kreis Herford 1576 unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet, 551 mehr als vor einem Jahr. Franz Müntefering habe bei seinem Wahlkampfauftritt in Löhne erklärt, »wir wollen, dass keiner nach der Schule in die Arbeitslosigkeit fällt«. »Die Zahlen belegen etwas anderes. Wenn die SPD es ernst meint mit dieser Aussage, würde sie die Ausbildungsplatzabgabe endlich einführen«, erklärt dazu Uwe Schmidt (Kandidat der WASG im Wahlkreis Herford II - Bünde).
Es fehlten Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Abhilfe würden nicht die Ein-Euro-Jobs schaffen, die unter 25-Jährige unter Androhung der Streichung des Arbeitslosengeldes annehmen müssten. »Es ist schon eigenartig, wie auf einmal Arbeiten wie das Renovieren von Jugendzentrums oder das Mülleinsammeln als zusätzliche oder gar gemeinnützige Arbeiten deklariert würden, nur weil die Kommunen hierfür kein Geld ausgeben wollen«, so Inge Höger-Neuling, Kandidatin im Wahlkreis Herford I.
Michael Fuchs (Sprecher des Kreisverbandes der WASG) ergänzt, »gerade Jugendliche brauchen wieder eine Perspektive und trotz Zusagen der Wirtschaft ist die Lage auf dem Ausbildungsmarkt schlechter denn je. Deshalb fordert die WASG die Durchsetzung der Ausbildungsabgabe statt leerer Versprechungen.«

Artikel vom 07.04.2005