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2 000 Baumsprösslinge für neuen Forst

22 Helfer vom Teutoburger Wald Verein und Stadt Bielefeld sorgen für Pflanzennachwuchs

von Sebastian Bauer(Text und Fotos)
Sennestadt (WB. 2 000 kleine Bäumchen, 6 000 Quadratmeter und 22 fleißige Helfer. So stellen sich die Zahlen der gemeinsamen Pflanzaktion vom Teutoburger-Wald-Verein und der Abteilung Forsten der Stadt Bielefeld dar.

Bereits im 12. Jahr engagierte sich der Verein so für die Bepflanzung des Teutos. »Natur- und Umweltschutz sind bei uns satzungsmäßig verankert. Da wollen wir natürlich auch aktiv werden«, berichtet Vorsitzender Kurt Hohndorf vom Engagement seines Vereins. Auch Herbert Linnemann, Stadtförster im Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld, ist erfreut von dieser langjährigen Kooperation: »Man muss ein großes Lob an der Teutoburger-Wald-Verein aussprechen. Jedes Mal sind nur wenige Telefonate nötig, um so eine Aktion ins Leben zu rufen«.
Der Waldverein finanziert traditionell alle Pflanzen für die geplante Fläche. Insgesamt sind bereits knapp 17 000 Euro in den Teutoburger Wald investiert worden. »Es freut dann umso mehr, wenn man Flächen sieht, wo wir vor einigen Jahren gepflanzt haben. Dort stehen heute bereits vier bis fünf Meter hohe Bäume«, freut sich Hohndorf. Die Abteilung Forsten der Stadt beschafft grundsätzlich die Pflanzen, und stellt den Pflanzern einige Fachkräfte zur Seite. Bei einer solch fachkundigen Anleitung fanden am Samstag gut 1 500 Traubeneichen und 500 Buchen oberhalb des Sener Hellwegs in Sennestadt ein neues Zuhause im Teutoburger Wald.
Auf der 0,6 Hektar großen Fläche waren 22 Helfer damit beschäftigt, die noch etwas zierlich wirkenden Bäumchen in den nährstoffreichen Mineralboden zu setzen. Zuvor war das Areal von Kiefern und Fichten besiedelt. Ein Borkenkäferbefall machte es notwendig, die betroffenen Bäume zu fällen, und das Gebiet neu zu bewirtschaften. Seit dem Mittelalter wurden die auf Sandstandorten gut wachsenden Nadelhölzer in der Senne gepflanzt, obwohl diese Pflanzen eigentlich nicht dem Naturbestand entsprachen.
»Die natürliche Waldgesellschaft in diesem Gebiet ist eigentlich der Birken-Eichenwald. Wir wollen so dafür sorgen, den artenreichen und natürlichen Mischwald wieder herzustellen«, erklärt Linnemann. Um die neu bepflanzte Fläche vor unerwünschten Gästen zu schützen, dem so genannten »Wildverbiss«, wurde das komplette Gebiet eingezäunt.
Die 410 Mitglieder starke Ortsgruppe Bielefeld des Teutoburger-Wald-Vereins organisiert nicht nur Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen. Wanderungen, kulturelle Fahrten oder Radtouren stehen genauso im Programm des Vereins. So engagiert wird sich nach einem langen Pflanztag auch nicht einfach entspannt zurückgelehnt. Bereits am Sonntag brachen einige Mitglieder zur nächsten Aktion auf: der »Tour de Ruhr«, einer Kultur-Fahrt ins Ruhrgebiet.

Artikel vom 05.04.2005